Persönlichkeiten des Altenburger Landes
Prof. Ernst Amende
1852-1940
Ernst Amende ist der Sohn eines Schneidermeisters, er wurde am 13. Mai 1852 in Orlamünde geboren. Nach dem Besuch der dortigen Schule kam er 1869 zum Studium an das Altenburger Lehrerseminar. Als Junglehrer geht er von 1872 bis 1874 an die Bürgerschule in Schmölln, danach für zwei Jahre an das Karolinum in Altenburg. Ab 1876 ist er am Altenburger Lehrerseminar selbst als Unterrichtender tätig, insgesamt 43 Jahre bis zu seiner Pensionierung 1919. 1894 war Amende zum Seminaroberlehrer ernannt worden, 1917 verlieh ihm Herzog Ernst den Professorentitel für seine Verdienste um die Bildung der Jugend.
Die ersten wichtigen Artikel von Ernst Amende erscheinen 1900 im Buch „Thüringen in Wort und Bild“, 1997 als Reprint erschienen, darauf folgte 1902 die bereits erwähnte „Landeskunde“. Desweiteren schrieb Amende Beiträge für die „Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle/S.“, für die Sonntagsbeilage der Altenburger Zeitung „Am häuslichen Herd“, allein 47 Beiträge in den „Mitteilungen der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft“ zwischen 1907 und 1932 sowie weitere im „Altenburger Geschichts- und Hauskalender“ der Jahre 1927 bis 1936. Ein wichtiges Werk ist auch die „Vorgeschichte des Altenburger Landes“, 1922 gleichsam als „Führer durch die vorgeschichtliche Abteilung des Altenburger Heimatmuseums auf dem Schloß“ geschrieben. Dort war diese Abteilung von ihm angelegt und geleitet worden, sie beinhaltete nicht nur seine eigenen Funde und Ausgrabungsergebnisse, sondern das gesamte vor- und frühgeschichtliche Sammelmaterial der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft, was mitunter vergessen wird. Die Sammlungen wurden später nach ihm „Ernst-Amende-Sammlung für Vorgeschichte“ genannt. Allein bis 1934 war diese auf 4.576 Inventarnummern angewachsen, wovon heute allerdings nur ein Bruchteil ausgestellt wird.
Über „Schriften von und über Prof. Ernst Amende“ sowie weiteres Interessantes über den bedeutenden Heimatgeschichtsforscher kann man im Band 17, Heft 1 / 2 der „Mitteilungen der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft“ 2002 nachlesen, in diesem Büchlein finden sich die Beiträge heutiger Heimatforscher anläßlich einer Gedenkveranstaltung zum 150. Geburtstag von Ernst Amende.
Abbildung: Repro einer Zeichnung von Ernst Müller-Gräfe 1932
Quellennachweis beim Autor.
Andreas Klöppel (Mai 2017)