ALTENBURGICA - GAGO

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2024
E. Reinhold Verlag, 2023, 228 Seiten, über 200 Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95755-084-2

Das Jahr 1923 war ein in vielerlei Hinsicht sehr ereignisreiches Jahr. Im kollektiven deutschen Gedächtnis blieb neben der allgemein sehr polarisierten politischen Lage vor allem die Hyperinflation haften, die im Verlaufe dieses Jahres zahlreiche Vermögenswerte praktisch dahinraffte und damit zugleich den sozialen Konflikt markant beförderte. Dass es daneben aber auch „fast normales“ Leben gab, wird bei solchen Betrachtungen nicht selten außer acht gelassen.

Der Altenburger Geschichts- und Hauskalender für das Jahr 2024, der 33. Jahrgang der neuen Folge, wirft gleich in mehreren Beiträgen mehr oder weniger ausführliche Schlaglichter in die Hyperinflationszeit zurück. So wurden die Finanzmittel der Lindenau-Zachschen Stiftung durch die Inflation praktisch vernichtet, was Auswirkungen auf die Aktivitäten des Lindenau-Museums hatte, das aktuell auf 175 Jahre seiner Existenz zurückblicken kann. Zum Bereich des „fast normalen“ Lebens zählt hingegen das Kleingartenwesen, wenngleich dieses in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg für die Lebensmittelversorgung der Stadtbevölkerung eine ganz spezielle Bedeutung bekam, wie Grit Martinez am Beispiel der 1923 gegründeten heutigen Gartenanlage Einheit in Altenburg zeigt. Die Landbevölkerung wiederum stand versorgungstechnisch etwas besser da, was freilich Kriminelle auf den Plan rief. Über eine Räuberbande, die in den Nachkriegsjahren das Altenburger Land in Schrecken versetzte und 1923 zerschlagen wurde, berichtet der dänische Historiker Sascha Mauel in diesem neuen Jahrgang des beliebten Jahrbuches für das Altenburger Land.

Wie immer bietet der Kalender ein breites Spektrum an interessanten historischen, naturkundlichen und kulturellen Beiträgen. Der Restaurator Johannes Schaefer und der stellvertretende Direktor des Lindenau-Museums, Benjamin D. Spira, widmen sich einem zukunftsträchtigen Projekt, nämlich der Restaurierung von vier Holzskulpturen aus dem 18. Jahrhundert, die 1945 beim Brand des Schönhauses im Altenburger Schlosspark schwer beschädigt worden waren und vielleicht eines Tages wieder ihren Platz in einem adäquaten neuen Gebäude finden werden. Eine der vier Figuren, ein tanzender Faun, ziert das Cover des Kalenderjahrgangs 2024. Verschiedene Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und ein Statistikteil runden das Buch in gewohnter Weise ab.

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Altensleben, Stephan
Rätselhafte Steinkreuze – Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung – Eine rechtsarchäologische Untersuchung
BUFM 105
Verlag Beier & Beran, Langenweißbach, 380 Seiten, 2023
ISBN-10: 978-3-95741-194-5

Das Kreuz ist das wichtigste Symbol der europäischen  Kulturgeschichte. Es tritt in vielfältigen Formen auf und hat  verschiedene Bedeutungen. Heute gilt es nur noch als Symbol des  christlichen Glaubens oder christlicher Traditionen und gerät in einer  sich wandelnden Gesellschaft, die immer weniger historische Kenntnisse  hat, an öffentlichen Gebäuden zunehmend in eine kritische Diskussion. In  früheren Zeiten war das Kreuz nicht nur Zeichen des Glaubens an  Christus sondern auch ein uraltes Schutzzeichen, ein christliches  Friedens- und Siegeszeichen sowie ein Rechtssymbol. Seine verschiedenen  Bedeutungen können Fragen beantworten wie: Hatten Kreuze an Kirchen nur  eine religiöse Bedeutung und was war ihre Aufgabe an profanen Gebäuden?  Ungewiss ist vor allem die Bedeutung der zahlreichen Steinkreuze, die  seit Jahrhunderten vereinzelt oder in kleinen Gruppen unter freiem  Himmel stehen. Bereits im 16. Jahrhundert fielen sie aufmerksamen  Reisenden auf, die versuchten, ihren Zweck zu erfragen. Im späten 18.  Jahrhundert begann man sich wissenschaftlich für Steinkreuze zu  interessieren und im geschichtsbegeisterten 19. Jahrhundert machte man  sich daran, sie systematisch zu erfassen und publizistisch zu deuten.  Erste Fotos entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Die  Sammlungstätigkeit hält bis heute an. Engagierte Steinkreuzforscher  nutzen noch immer ihre freie Zeit, um die sagenumwobenen Steine in  unwegsamem Gelände aufzuspüren und zu dokumentieren. Deutsche  Volkskundler deuten Steinkreuze seit langem als Sühnekreuze, die im  späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit Totschläger als Teil der  vereinbarten Sühne für ihre Tat zu setzen hatten. Rechtshistoriker haben  sich dieser Meinung angeschlossen. Dabei ist es bis heute geblieben. In  den südlichen Ländern Europas gelten Kreuze auf Säulen meist als  Wegekreuze oder Kreuzwegstationen.
Aber ist das alles richtig?

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Das Kreuz in der Antike
Das Kreuz an kirchlichen Bauwerken und Plätzen
Das Kreuz an profanen Bauwerken und Plätzen
Das Kreuz an Gerichtsplätzen und Gerichtsgebäuden
• Kreuzformen: Irische Kreuze, Kreuze auf Säulen und Stufenkreuze
• Kreuzformen: Kreuze auf Stelen und Pfeilern, auf Pfählen, Ständern und Stäben
• Kreuzformen: Kreuzsteine, besonders mit Strich- und Balkenkreuzen
• Kreuzformen: Radkreuze, Scheibenkreuze, Weihekreuze
• Kreuzformen: Rad- und Scheibenkreuze auf Säulen, Ständern und Stäben
• Große Rad- und Scheibenkreuze
• Kleine Radkreuze und kleine Kreuze im Kreis
• Kreuzformen: Steinkreuze
• Abbildungen auf Kreuzen: Schutzkreiszeichen
• Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen
• Abbildungen auf Kreuzen: Schwur- und Gerichtszeichen
• Das Schwert als Schwurzeichen
• Das Schwert als Gerichtszeichen
• Spieß und Stab als Schwur- und Gerichtszeichen
• Abbildungen auf Kreuzen: Warnzeichen
• Gerichtskreuze im System ostmitteldeutscher, oberfränkischer und nordböhmischer Fernwege
• Fernwege durch Thüringen ins Markengebiet und nach Nordböhmen; die Regensburger Straße
• Die Halleschen Salzstraßen, die nordböhmische Querstraße und die Fernwege von Oberfranken nach Obersachsen
• Fernwege östlich der Elbe
• Das Kreuz bei der Strafvollstreckung

Das Kreuz an Herrschaftsgrenzen

Das Ende des Kreuzes als Friedens- und Rechtssymbol

Nachwort und Danksagung
Bildtafeln
Bild- und Kartennachweis
Ortsregister
Abkürzungsverzeichnis

Beilage:
• Skizze der ältesten Wege in Sachsen, aus: Hugo Wiechel, Alte  Steinkreuze in Sachsen, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische  Volkskunde, Bd. 1 (1897/1899), Heft 11.

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Anhalt, Dr. Markus Josef
Die Roten Spitzen - Barbarossas Gründung
Marienkirche, Pfalzkapelle, Augustinerchorherrenstift
Die Stauferzeit und die Wettinische Pfandherrschaft. 1172–1290
S. Sell Heimat-Verlag Altenburg, 164 Seiten, 2023
ISBN-10: 9783938777503

Eine Studie über die frühe Zeit der Roten Spitzen von Dr. Markus Josef Anhalt

Im  Jahr 1278 begaben sich Kanoniker des Augustinerchorherrenstifts  Zschillen, das ist das heutige Wechselburg, nach Altenburg. Ihnen wurde  von ihrem Bischof zur Last gelegt, seit langem ein unchristliches und  ihren Regeln zuwiderlaufendes Leben geführt zu haben. Weder Mahnungen  noch Bestrafung konnten sie zur Besserung führen. Als eine erneute  bischöfliche Visitation angekündigt wurde, brach unter ihnen ein  Aufstand aus, bei dem der Zschillener Propst verletzt wurde und der  Prior ums Leben kam. Die Aufständischen suchten beim Altenburger  Burggrafen Albrecht III. Zuflucht. Ihn ließen sie glauben, dass es ihren  Gegnern allein um die urkundlich zugesicherten Privilegien und Rechte  des Zschillener Stiftes ging. In ihrem Reisegepäck führten sie eine  Reihe ihrer Urkunden mit sich, die sie beim Burggrafen hinterlegten.  Albrecht ließ zur Sicherheit von ihnen Kopien anfertigen. Diese Aufgabe  wurde von den Geistlichen der Marienkirche auf dem Berg bei Altenburg,  deren Türme wir heute die Roten Spitzen nennen, übernommen. Unter den  Dokumenten befand sich die Gründungsurkunde des Zschillener  Augustinerchorherrenstiftes aus dem Jahr 1174. Wenige Jahre später  wurden die Abschriften und deren burggräfliche Bestätigung von den  Klerikern der Altenburger Marienkirche als Grundlage für eine der  größten Fälscheraktionen des Mittelalters benutzt.
 
Der  Kirchenhistoriker Markus J. Anhalt geht in seiner Untersuchung der  frühen Geschichte der Roten Spitzen nach. Er beschreibt die Historie St.  Mariens von der Weihe der Kirche im Jahr 1172 bis zum Ende des  sogenannten Interregnums, in dem das Römisch-deutsche Reich mehr oder  weniger von Fremdlingen regiert wurde. In der Geschichtsschreibung des  Pleißenlandes, dessen Mittelpunkt Altenburg bildete, kam innerhalb  dieses Zeitraumes für den Abschnitt ab der Mitte des 13. Jahrhunderts  die Bezeichnung Pfandherrschaft auf. Kaiser Friedrich II. hatte die  Region den Wettinern als Pfand übertragen. In diesen politisch unruhigen  Zeiten suchten die Geistlichen der Marienkirche nicht nur ihre Rechte,  sondern vielmehr ihre ganze Existenz durch Fälschungen zu sichern.  Bislang ging die Geschichtsschreibung davon aus, dass es die  Hochgerichtsbarkeit des Stiftes oder ähnliches gewesen sei, was man sich  mit enormem Aufwand durch die Falsifikate aneignen wollte. Anhalt  stellt die überzeugende These auf, dass Kaiser Friedrich I. weder im  Jahr 1172 noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt ein  Augustinerchorherrenstift in Altenburg gegründet hatte. Barbarossa  stiftete vielmehr eine Marienkirche, die er als neue und größere Kapelle  seiner Königspfalz, die inzwischen an Bedeutung gewonnen hatte, vorsah.  Die Kirche St. Marien auf dem Berg gegenüber der königlichen Pfalz war  zuerst Pfalzkapelle und entwickelte sich erst, als das Pleißenland seine  Bedeutung als Reichsgebiet verlor und die Kirche als Pfalzkapelle nicht  mehr gebraucht wurde, allmählich zu einem Augustinerchorherrenstift.  Mit den gefälschten Urkunden gelang es der Klerikergemeinschaft auf dem  Berge bei Altenburg, der Pfalzkapelle St. Marien eine neue Legitimation  als Regularkanonikerstift zu geben und damit die weitere Existenz zu  sichern.

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Vogtländischer Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben e. V., Hrsg.
Jahrbuch des Museums Reichenfels-Hohenleuben, Band 68
Verlag Beier & Beran, 334 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 2023
ISBN-13: 978-3-941791-32-9

Inhaltsverzeichnis:

Zur regionalen Geschichte
Christine Müller
Die mittelalterliche Entwicklung der Pfarrstruktur im Raum Weida
Jacob Töpel
»Bauernkrieg« um Weida? – Die Ereignisse im Frühjahr 1525 im Amt Weida und Gründe für ihren Verlauf
Ulf Häder
Heinrich XI. Reuß älterer Linie (1722-1800). Ein »gläserner« Kunde? Private Ausgaben als Quelle für das Leben am Greizer Hof
Peter Lange
Über die Schieferbrüche Gebersreuth und Arlas

Zur regionalen Kunstgeschichte
Sandra Kästner
Das spätgotische Altarretabel der St. Petri-Kirche Dorna, Stadt Gera
Gunter Lasch
Barocke Taufengel im Landkreis Altenburg – Ein Überblick zum Forschungsstand 2022

Eröffnung des Kunstspeichers in Mildenfurth am 25. Juni 2022
Sebastian Schopplich
Die Kunst ist das »Sich-ins-Werk-Setzen der Wahrheit«
Helmut-Eberhard Paulus
Volkmar Kühn – Skulptur / Marita Kühn-Leihbecher – Grafik.  Zwiegespräche: Skulptur und Raum – Struktur und Bild – Mensch und Zeit
Roland Krischke
»Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehen.« – Kunstort Mildenfurth

Straßen- und Häuserchronik der Kleinstadt Hohenleuben
Joachim Thiele
Die Karl-Marx-Straße

Nachrufe
Sigrun Voigt
In Erinnerung an Angelika Kühn-von Hintzenstern (1950-2022)
Andreas Hummel
Angelika Kühn-von Hintzenstern (1950-2022). Nachruf und Bibliografie
Andreas Hummel
Von Orchideen, Stieleichen und Burgwällen. Nachruf für Johanna Noll (1933-2022)

Vogtland-Bibliografie
Anna Catharina Hagner
Ausgewählte Neuerscheinungen zum Thüringer Vogtland im Jahr 2022

Besprechungen
Andreas Hummel
Christine Müller / Matthias Wagner (Hrsg.): Der Osterstein in Gera. Berg – Burg – Schloss, Gera 2021
Andreas Hummel
Christine Müller (Red.): Burgen im Vogtland und in angrenzenden  Gebieten. Burg und Siedlung (Forschungen zu Burgen und Schlössern 21),  Petersberg 2022
Udo Hagner
Jahrbuch für Geschichte und Naturkunde des Saale-Holzland-Kreises und der Stadt Jena 1 (2022)
Udo Hagner
Burgenforschung aus Sachsen 33 (2021)
Udo Hagner
Burgenforschung aus Sachsen 34 (2022)
Udo Hagner
Ines Spazier: Dornburg/ Saale. Von der ottonischen Pfalz zur  spätmittelalterlichen Stadt (Beiträge zur Frühgeschichte und zum  Mittelalter Ostthüringens 12), Langenweißbach 2022
Antje Thiel
Thomas Niedlich: Thüringen zwischen Hessen und Sachsen, Bad Langensalza 2021

Berichte
Udo Hagner
182. Jahresbericht des VAVH für das Vereinsjahr 2021/2022
Yvonne Geithner
Finanzbericht des VAVH für das Vereinsjahr 2021/2022
Sebastian Schopplich
Arbeitsbericht des Freundeskreises Museum Reichenfels-Hohenleuben im VAVH 2022
Antje Dunse
Arbeitsbericht des Museums Reichenfels-Hohenleuben für das Jahr 2022
Zum Jahrbuch
Andreas Hummel/Anna Catharina Hagner
Nachtrag zu den Richtlinien für Autoren des »Jahrbuch des Museums Reichenfels-Hohenleuben«

Anhang

Publikationen des Museums Reichenfels-Hohenleuben

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Heinzig, Frank; Richter, Lothar
Papiergeschichte des Altenburger Landes
E. Reinhold Verlag, 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 2023
ISBN-13: 978-3-910166-17-5

Altenburg und das Altenburger Land besaßen für die Geschichte der  Papierherstellung mehrfach eine zentrale Bedeutung. Zwar verrät die  Jahreszahl 1688, daß im Altenburger Raum keineswegs die ersten  Papiermühlen auf deutschem Boden standen (die waren nämlich rund 200  Jahre älter), aber von den zwei Papiermühlstandorten im Altenburger  Land  entwickelte sich derjenige in Fockendorf am Ende des 19. Jahrhunderts  zu einer der bedeutendsten deutschen Papierfabriken. Zeitweise stand  dort die modernste Papiermaschine Europas. Die sich vom Fockendorfer  Werk aus entwickelnde Aktiengesellschaft besaß um die Wende vom 19. zum  20. Jahrhundert zahlreiche Fabriken verschiedener für die  Papierherstellung relevanter Industriezweige nicht nur in Thüringen. Auf  der Rohstoffseite beispielsweise gewann man die benötigte Kohle in den  Gruben der Nachbarorte selbst, und auch den eigentlichen Rohstoff für  das Papier, den Holzschliff, stellte man selbst her. Nach dem Zweiten  Weltkrieg wurde die Fabrik komplett als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Später baute man mühevoll und mit viel  Improvisationstalent in Fockendorf wieder eine Papierproduktion auf, von  der nur noch der Zweig der Verpackungsproduktion bis heute überlebt  hat, den die Thüringer Fiber-Trommel GmbH in Rositz 1995 aus Fockendorf  übernommen hatte. Der andere historische Standort im Altenburger Land,  Großstöbnitz, besitzt gleichfalls eine interessante Geschichte, konnte  jedoch keine derart überregionale Bedeutung erlangen.

Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften nicht nur in Fockendorf  führte 1905 zur Gründung einer Papiermacherfachschule am Technikum der  damaligen Residenzstadt Altenburg. Hier wurden über 90 Jahre hinweg mit  einigen kurzen Unterbrechungen Facharbeiter bzw. Ingenieure für die  Papierindustrie ausgebildet. Noch im Gründungsjahr entstand die Idee der  sogenannten Altenburger Tafelrunde, eines Zusammenschlusses aus  Studenten und Absolventen der Schule. Diese Vereinigung existiert noch  heute, nämlich gemeinsam mit den Absolventen der Köthener und der  Münchener Fachschulen in Gestalt des VPM e.V. (Vereinigter  Papierfachverband München).

Das vorliegende Buch aus der Feder zweier ausgewiesener Fachleute  (Frank Heinzig arbeitete jahrzehntelang in der Fockendorfer Papierfabrik  und betreut auch das heute dort bestehende Papiermuseum, Lothar Richter  lehrte lange Zeit an der Papiermacherfachschule) zeichnet die  Entwicklungen rund ums Papier im Altenburger Land kenntnisreich nach.

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2023
E. Reinhold Verlag, 2022, 224 Seiten, über 200 Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95755-078-1

Die Bedeutung der Zahl 32 ist so gut wie jedem Altenburger geläufig –  schließlich hat ein Skatblatt exakt so viele Karten. Daraus lassen sich  in der Praxis übrigens rund 2,75 Billiarden verschiedene  Kartenverteilungen für ein gültiges Skatspiel gewinnen. Spielt man  48er Serien, ergeben sich etwa 57 Billionen Serien – bei einem Zeitlimit  von zwei Stunden würde es also 114 Billionen Stunden oder etwa  13 Milliarden Jahre (das entspricht ungefähr der Zeit vom Urknall bis  heute) dauern, bis sich an einem ununterbrochen spielenden Vierertisch  zwingend eine exakte Doppelung der Kartenverteilung ereignen muss.

Der Altenburger Geschichts- und Hauskalender für das Jahr 2023 ist  der 32. Jahrgang der neuen Folge – und ob des geschilderten  Hintergrundes mag es vielleicht überraschen, dass sich kein einziger  seiner Beiträge dem Thema Skat widmet. Aber die Stärke dieses beliebten  Jahrbuches für das Altenburger Land ist seit jeher seine Themenvielfalt,  und das stellt sich auch im 2023er Jahrgang nicht anders dar. Der Leser  erfährt beispielsweise vom Schicksal der ältesten bekannten (und  vermutlich/hoffentlich erhaltenen) Fahne Mitteldeutschlands und von dem  des nach Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg benannten, 1912 vom  Stapel gelaufenen Schiffes. Die große Brandkatastrophe in Ruppersdorf  1835 wird ebenso beleuchtet wie ein Grubenunglück am Rusendorfer See  1942. Aber auch Themen mit (überwiegend) erfreulichem Hintergrund finden  sich in reichhaltiger Fülle, so der erste Teil einer großen Abhandlung  über das 500-jährige Jubiläum des Friedrichgymnasiums in Altenburg, die  zu einem guten Ende gekommene Sanierung der Orgel in Stünzhain oder alte  und neue Konzepte im Schrebergartenwesen (nicht nur) in Altenburg.  Letzterer Beitrag weist ebenso in die jüngste Vergangenheit wie  beispielsweise die Betrachtung einer Ausstellung über das Kulturhaus  „Stadt Schmölln“, kurz „Esse“ – diese Ausstellung zählt zu den  erfolgreichsten und meistrezipierten in der Geschichte des Museums Burg  Posterstein.

Wie jedes Jahr gedenkt der Hauskalender auch Persönlichkeiten mit  Bezug zu Altenburg oder dem Altenburger Land. Unter diesen findet sich  der unlängst verstorbene vielseitig begabte Künstler Walter Libuda, der  im Jahr 2000 mit dem Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums  ausgezeichnet wurde. Aus seinem Schaffen stammt auch das Ölgemälde  „Zweistrom“, das auf dem Cover des Kalenderjahrgangs 2023 zu sehen ist.  Verschiedene Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und  ein Statistikteil runden das Buch in gewohnter Weise ab.

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Hrsg. Franziska Zschäck und Torsten Lieberenz für das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden; Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen
Balken, Bohlen, Wellerwände. Ländliches Bauen in Thüringen
Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden, 244 Seiten, 2022
ISBN-13: 9 783000 693410

Dieses Buch dokumentiert erstmals seit Oskar Schmolitzky, Das Bauernhaus in Thüringen, Berlin 1968  den aktuellen Stand der historischen Bauforschung zum Hausbau im  ländlichen Thüringen. Im Aufsatzteil werden die verschiedenen Bauformen  und -techniken an ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden im Überblick  vorgestellt und in Verbindung mit neuen Erkenntnissen aus der  historischen Hausforschung, Wirtschafts- und Sozialgeschichte gebracht.
Der zweite Teil des Buchs widmet sich den 42 Gebäuden, die im Heft Thüringen. Bauernhofaufmasze, Münster 1971 zu finden sind. Sie werden im Einzelnen vorgestellt, beschrieben und in zahlreichen Abbildungen gezeigt.
Die  noch vorhandenen, historischen Gebäude im ländlichen Thüringen sind  wichtige historische Quellen, die aufgrund der sich wandelnden Arbeits-  und Lebensverhältnisse zunehmend von Verfall und Abriss bedroht sind.  Dieses Buch zeigt, wie wichtig bauhistorische Dokumentationen sind und  motiviert zu einem sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz in  ländlichen Räumen.

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Rezension von Andreas Klöppel

Als Bauernhausforscher im Altenburger Land ist der Autor dieses Beitrags natürlich stets an neuer Literatur zum Thema interessiert, umso begeisterter war ich, als eine Bauernhausfreundin aus dem Weimarer Land zur Herbsttagung der Interessengemeinschaft Bauernhaus in der Oberlausitz mir das neue, nun hier zu beschreibende Buch zeigte. Um es vorweg zu nehmen – hier ist der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen mit ihrem ersten Sonderband in Gemeinschaft mit dem Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden ein wahrhaft großer Coup gelungen.
Beginnen wir unsere Betrachtung und gleichzeitig Buchempfehlung mit dem aussagekräftigen Text auf dem hinteren Umschlag des Werkes: „Dieses Buch dokumentiert erstmals seit Oskar Schmolitzky ´Das Bauernhaus in Thüringen´, Berlin 1968 (114 Seiten, 66 Abbildungen – Anmerkungen in Klammer A.K.), den aktuellen Stand der historischen Bauforschung zum Hausbau im ländlichen Thüringen. Im Aufsatzteil (S.12-125) werden die verschiedenen Bauformen und –techniken an ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden im Überblick vorgestellt und in Verbindung mit neuen Erkenntnissen aus der historischen Hausforschung, Wirtschafts- und Sozialgeschichte gebracht. Sie werden durch Beiträge über die Entstehungsgeschichte der Heftreihe ´Bauernhofaufmaße´ und die „Musealisierung“ von ländlichen Gebäuden in den thüringischen Freilichtmuseen ergänzt. Der zweite Teil des Buches (S. 126-222) widmet sich den 42 Gebäuden (in 32 Orten), die im Heft ´Thüringen. Bauernhofaufmasze´, Münster 1971, zu finden sind. Sie werden im Einzelnen vorgestellt, beschrieben und in zahlreichen Abbildungen gezeigt. Dieser Katalogteil ist als erweiterte und aktualisierte Fortführung der ´Bauernhofaufmasze´ angelegt. Die noch vorhandenen, historischen Gebäude im ländlichen Thüringen sind wichtige historische Quellen, die aufgrund der sich wandelnden Arbeits- und Lebensverhältnisse zunehmend von Verfall und Abriss bedroht sind. Dieses Buch zeigt, wie wichtig bauhistorische Dokumentationen sind und motiviert zu einem sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz in ländlichen Räumen.“
Die ersterwähnte Schrift von Oskar Schmolitzky war seit ihrem Erscheinen zu DDR-Zeiten bis heute die wichtigste Grundlage für hier ansässige Bauernhausforscher, so wie es „Das Bauernhaus in Sachsen“ von Alfred Fiedler und Jochen Helbig, erschienen 1967, für jene in Sachsen war. Die Hefte waren unglaublich schwer im Original zu bekommen, so dass ich mich über 30 Jahre mit Kopien derselben begnügen musste. Selbst wenn man heute antiquarisch hin und wieder den Schmolitzky findet, so sind die geforderten Preise utopisch – Originalpreis 7,50 DDR-Mark, heute 30 bis 40 Euro. Übrigens gab es im Jahr nach dem Erscheinen von Schmolitzky`s Buch hier im Altenburger Land eine regionale Ergänzung: Eine vierteilige Artikelserie von Walter Fuchs im „Kulturspiegel“ unter dem Titel Das Altenburger Bauernhaus“, einmalig in der bekannten Bauernhausliteratur.
An die „Bauernhofaufmasze“ – von Thüringen gibt es nur ein, von Sachsen dafür vier Hefte – heranzukommen war noch schwieriger, da diese doch in der Bundesrepublik erschienen sind. Erst nach der Wende gelang es dem Autor, das Thüringen- wie auch die Sachsen-Hefte beim befreundeten oberfränkischen Bauernhausforscher Karl Bedal auszuleihen, um davon Kopien für die eigene Forschertätigkeit anzufertigen. Auch hier liegen die antiquarischen Preise heute jenseits des Wünschenswerten. Also schon insofern ist das vorliegende Buch von besonderer Bedeutung. Und: Thüringen hat nun auch den bauernhauskundlich-literarischen Schulterschluss an das benachbarte Sachsen geschafft, wo ein ähnlich thematisiertes Buch – „Ländlicher Hausbau in Sachsen“ bereits 2015 erschienen ist, ergänzt durch den überregional bedeutsamen Tagungsband „Das mitteldeutsche Bauernhaus“ im Jahre 2018 sowie das Buch „Umgebinde – eine einzigartige Bauweise im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien“, erschienen schon 2007, allerdings ohne Berücksichtigung dieser Bauweise in Ostthüringen und dem benachbarten Sachsen-Anhalt.
Das vorliegende Buch hat als Herausgeber und Hauptautoren zum einen Franziska Zschäck, Diplomethnologin und Leiterin des Thüringer Freilichtmuseums Hohenfelden und zum anderen den Diplomingenieur und freiberuflich tätigen Bauhistoriker Torsten Lieberenz, beide ausgewiesene Experten, das thüringische Bauernhaus betreffend. Weitere Autoren sind Dr. Thomas Nitz vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (Kapitel: Archäologische und schriftliche Quellen …) und der freiberufliche Bauhistoriker Lutz Scherf, welcher im Altenburger Land durch seine dendrochronologischen Untersuchungen an städtischen und ländlichen Objekten bekannt ist (Kapitel: Umgebindehäuser in Ostthüringen). Die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen – „eine durch den Freistaat finanzierte Forschungs- und Servicestelle“ – gibt es schon gut 25 Jahre, sie befindet sich seit 2020 im Freilichtmuseum Hohenfelden; da kann man das Buch betreffend von einer guten Standortwahl sprechen und gespannt auf weitere Sonderbände sein.
Das empfehlenswerte Buch mit 244 Seiten weist über 500 Abbildungen auf, darunter neben aktuellen auch viele historische Fotos sowie etliche Zeichnungen, historische wie neue, letztere vom Mitautor Torsten Lieberenz. Die einzelnen und, wie bereits erwähnt, gut bebilderten Kapitel sind jeweils mit einem ergänzenden, mehrseitigen Bildteil versehen; dieser fehlt, aus welchen Gründen auch immer, gerade bei den „Umgebindehäusern in Ostthüringen“. Das Altenburger Land ist mit einem Dutzend Bildbeispielen vertreten, sowie im Katalogteil mit dem Hof Heitzsch in Breesen, welcher durch seine zumeist bildliche Darstellung schon seit Ende des 19. Jahrhunderts Eingang in viele Abhandlungen über das Bauernhaus gefunden hat und mittlerweile wohl zu einem der am besten erforschten Bauernhöfe im Altenburger Land zählt. Das Buch schließt mit Literatur und Quellen, welche ich an dieser Stelle nicht ergänzen möchte, dem Bildnachweis, einem Glossar für hauskundliche Begriffe, den Abkürzungen sowie einem Ortsverzeichnis (S.223-244).

Hrsg. von Volker Schimpf, Andreas Hummel, Pierre Fütterer und Hans-Jürgen Beier
Glaube, Kunst und Herrschaft – Mittelalterliche Klöster und Stifte zwischen Saale und Mulde
Beier & Beran, 391 Seiten, 2021
ISBN-13: 978-3-95741-158-7

Mittelalterliche Klöster waren geistliche und geistige Mittelpunkte, darüber hinaus übten sie auch weltliche Herrschaft aus oder unterstützten sie, waren wichtig für Landesausbau und städtische Entwicklung, stellten wichtige Bauaufgaben dar (deren Ergebnisse vielfach noch erhalten sind) und bewirkten das Entstehen von Kunstwerken. Entsprechend vielfältig sind die wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit ihnen beschäftigen, und die methodischen Ansätze zu ihrer Erforschung. Im Rahmen der regelmäßig auf Schloß Ponitz bei Altenburg stattfindenden interdisziplinären Tagungen zur Frühgeschichte und zum Mittelalter Ostthüringens widmete sich das am 23. und 24. November 2018 durchgeführte Kolloquium „Glaube, Kunst und Herrschaft. Mittelalterliche Klöster zwischen Saale und Mulde“ dieser Thematik. Nach den vielen Reformationsthemen der letzten Jahre sollten nun das frühe und hohe Mittelalter sowie das beginnende Spätmittelalter im Fokus der Beiträge stehen.

In diesem Band finden sich fast alle Vorträge der Tagung wieder, zum Teil wie die von Andreas Hummel und Karlheinz Hengst in noch erweiterter Form. Der ausgefallene Vortrag von Ines Spazier über Frauenklöster in Thüringen ist erfreulicherweise ebenfalls enthalten, andererseits enthält er leider nicht die Beiträge von Katrin Sturm und Matthias Eifler zu den in der Universitätsbibliothek Leipzig befindlichen Handschriftenbeständen der Klöster Pegau und Buch und des Stiftes Lauterberg bei Halle sowie von Philipp Jahn über neue Forschungsergebnisse zur salischen Klosterkirche Goseck. Dafür konnten weitere Beiträge gewonnen werden, die mit den gehaltenen Vorträgen in enger Beziehung stehen: Das betrifft ebenso den Vortrag von Hans-Jürgen Beier (auf der Ponitzer Tagung 2016) und einen Grabungsbericht von Ines Spazier wie die Aufsätze von Pierre Fütterer und von Stefanie Handke zum Augustinerchorherrenstift Altenburg. Mit der Studie von Hans Schmigalla zur Grenze zwischen den Abteien Saalfeld und Paulinzella wird auch der Südwesten Ostthüringens erreicht. Schließlich runden drei Rezensionen von aktuellen Publikationen über Stifte und Klöster zwischen Saale und Mulde den Band ab.

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Rezension von Andreas Klöppel, einem der Autoren dieses Buches

Was lange währt, wird endlich gut – eine Buchpräsentation

Seit Anbeginn der Reihe „Altenburger Geschichts- und Hauskalender“ erfahren wir unter der Rubrik „Altenburgica-Neuerscheinungen“ gleich hinter dem Kalendarium und der Jahreschronik das Neueste von jenen Publikationen, welche sich direkt oder in irgendeiner Art und Weise mit der Geschichte unseres Altenburger Landes befassen. Der Vorsitzende der hiesigen Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft, Gustav Wolf, hat sich das nun schon in den 31 Bänden des Hauskalenders seit 1991 zur Aufgabe gemacht, die Leserschar über die Altenburg-Literatur zu informieren.
Kurz vor Weihnachten 2021, aber nach dem Redaktionsschluss für den neuen Geschichts- und Hauskalender, erschien doch noch und zumindest von den Heimatgeschichtsforschern lange schon erwartet, der Band 10 der „Beiträge zur Frühgeschichte und zum Mittelalter Ostthüringens“ aus dem Verlag Beier & Beran Archäologische Fachliteratur in Langenweißbach. Der Titel des neuen Bandes „Glaube, Kunst und Herrschaft – Mittelalterliche Klöster und Stifte zwischen Saale und Mulde“ war auch das Thema der interdisziplinären Tagung im November 2018 im Renaissanceschloss Ponitz – der Autor berichtete darüber und über die einzelnen Vorträge hier im Dezember jenes Jahres. Über die drei im direkten Zusammenhang mit der Geschichte des Altenburger Landes stehenden Vorträge schrieb der Autor 2019 und 2020 je einen Beitrag für diese Heimatgeschichte-Seite, weshalb darauf außer auf die Nennung der Thematik nicht weiter eingegangen werden soll. Also, es ging um den Vortrag von Volker Schimpff unter dem Titel „Zur frühen Klostergründung in Schmölln“, jenen von Markus Anhalt „St. Marien und St. Georgen. Die beiden Chorherrenstifte der Stadt Altenburg“ und den Vortrag des Autoren über „Das Vorwerk des Klosters Grünhain im Altenburgischen und dessen Geschichte nach der Reformation“, welche sich natürlich nun auch bebildert im neuen Tagungsband befinden.
Im Vorwort schreiben die Herausgeber Volker Schimpff, Pierre Fütterer, Andreas Hummel und Hans-Jürgen Beier: „Mittelalterliche Klöster waren geistliche und geistige Mittelpunkte, darüber hinaus übten sie auch weltliche Herrschaft aus oder unterstützten sie, waren wichtig für Landesausbau und städtische Entwicklung, stellten wichtige Bauaufgaben dar (deren Ergebnisse vielfach noch erhalten sind) und bewirkten das Entstehen von Kunstwerken. Entsprechen vielfältig sind die wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit ihnen beschäftigen, und die methodischen Ansätze zu ihrer Erforschung. … Nach den vielen Reformationsthemen der letzten Jahre sollten nun das frühe und hohe Mittelalter sowie das beginnende Spätmittelalter im Fokus der Beiträge stehen.“
Von den seinerzeit gehörten Vorträgen sind im Buch allerdings zwei leider nicht enthalten, wofür keine Gründe genannt werden und was ich sehr bedauere: Im ersten ging es um die Handschriftenbestände der Klöster Pegau und Buch sowie des Stiftes Lauterberg bei Halle in der Universitätsbibliothek Leipzig, im zweiten um die Forschungsergebnisse zur salischen Klosterkirche Goseck. Jener Vortrag hatte den Autoren bewogen, diese Kirche des früheren Klosters und späteren Rittergutes Goseck zu besuchen, verbunden mit der Besichtigung der rekonstruierten jungsteinzeitlichen Kreisgrabenanlage in der Nähe des Ortes. Neu hinzugekommen in den Tagungsband sind natürlich auch einige bemerkenswerte Beiträge: Zunächst ist das der wegen Krankheit der Referentin nicht gehaltene Vortrag von Ines Spazier über „Archäologie in Thüringer Frauenklöstern“, wobei es u.a. um das Altenburger Nonnenkloster in der Teichstraße geht. Dann ist ebenfalls von Ines Spazier neu im Buch der Grabungsbericht: „Die Cyriakskirche bei Camburg mit einem Vorgängerbau? Neue archäologische Untersuchungen in der Cyriakskirche, Stadt Dornburg-Camburg, Saale-Holzland-Kreis“. Passend zum bereits erwähnten „Klostergründung in Schmölln“-Vortrag wurde der im Druck der 2016er Tagung nicht berücksichtigte Vortrag von Hans-Jürgen Beier „Vom Pleißenland ins Egertal – Anmerkungen zu den `Böhmischen Steigen` im Westerzgebirge“, im Text ausgehend von Schmölln, mit aufgenommen, eine willkommene Bereicherung. Neu sind auch zwei Altenburger Aufsätze von Pierre Fütterer und von Stefanie Handke: Der erste „Das Altenburger Augustinerchorherrenstift St. Marien auf dem Berge im Lichte der schriftlichen Quellen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts“ und der zweite „Die wirtschaftlichen Grundlagen des Augustinerchorherrenstifts zu Altenburg – Erwerb und Konflikte“. Mit drei „Rezensionen von aktuellen Publikationen über Stifte und Klöster zwischen Saale und Mulde“ wird der Band abgerundet, wobei eine der Rezensionen wiederum ein Altenburger Thema betrifft: Andreas Hummel schreibt unter der Überschrift „Die Roten Spitzen zu Altenburg – ein bedeutendes interdisziplinäres Forschungsprojekt in Mitteldeutschland und zugleich eine verpasste Gelegenheit?“ über den 2018 erschienene Arbeitsheft des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie „Die Roten Spitzen zu Altenburg. Kolloquium im Residenzschloss Altenburg 04.-05.09.2015“.
Das Buch ist sehr zu empfehlen, es ist reich mit Fotos, Zeichnungen, Karten und Urkunden versehen, die Herausgeber haben vor den Texten eine Thüringen-Karte mit einer Übersicht der im Buch erwähnten Klöster und Stifte eingefügt. Zu erhalten ist es im Buchhandel oder online beim Verlag. Die Tagung im Spätherbst 2020 in Ponitz war ja wegen Corona ausgefallen, die eingereichten Vorträge sollen im nächsten Tagungsband zum Abdruck kommen; hoffentlich lassen uns die Herausgeber nicht wieder drei Jahre darauf warten. Und: Für die diesjährige Tagung, welche unter einem besseren Stern stehen soll, wird es demnächst die Themenschwerpunkte geben.

Simon Ernst
Kondukteure und Kettenzieher
Leipziger Universitätsverlag, 105 Seiten, 2021
ISBN-13: 978-3-96023-395-4

Angeregt und finanziert von Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg entstand in den Jahren 1786/87 die erste großmaßstäbliche Landesaufnahme des Altenburger Territoriums.

Den beauftragten Kartographen Hammerschmidt und Wiebeking, die ihr fachliches Können in preußischen Diensten erworben hatten, sind 18 handgezeichnete Kartenblätter zu verdanken, deren Detailreichtum unverändert beeindruckt. Sie gewähren einzigartige Einblicke in die einstige Kulturlandschaft sowie in die Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur im östlichen Thüringen.

Durch die Auswertung weiterer archivalischer Quellen gelingt es dem Verfasser, die Entstehung dieses Kartenwerks und seine spannende Überlieferungsgeschichte in ein neues Licht zu rücken.

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2022
E. Reinhold Verlag, 2021, 216 Seiten, über 200 Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95755-072-9

Altenburg ist zweifellos eine „grüne“ Stadt. Man geht nur wenige  Minuten vom Zentrum aus in Richtung Südosten und landet schon im  Naherholungsgebiet um den Kleinen und den Großen Teich. Auch die  Umgebung der Stadt hat jede Menge Natur zu bieten. Nicht zuletzt ist  aber noch ein ganz anderer Aspekt hervorhebenswert: Altenburg galt im  19. und auch noch im 20. Jahrhundert als eine hochbedeutsame Stadt der  Gärtner. Nicht zuletzt daran will die Stadt anknüpfen, wenn sie sich für  die Ausrichtung der Thüringer Landesgartenschau 2028 bewirbt.

Der Altenburger Geschichts- und Hauskalender widmet sich gleichfalls  seit jeher „grünen“ Themen in vielfältiger Weise. Das ist auch im  aktuellen Jahrgang 2022, dem 31. in neuer Folge, nicht anders. Dabei  handelt es sich einerseits um historische Beiträge, die aber auch bis in  die Gegenwart reichen, wenn sich etwa Jens Hild mit der Geschichte der  Seidenraupenzucht im Altenburgischen befasst und die Frage aufwirft, wo  heute noch die dafür notwendigen Maulbeerbäume stehen. Gleich zwei  Beiträge widmen sich Gärtnern: Regina Kunze stellt mit Julius Franz  Kunze ein Mitglied der Altenburger Gärtnerdynastie Kunze vor, Otto  Schröder arbeitet die Geschichte der vor allem in der ersten Hälfte des  20. Jahrhunderts sehr erfolgreichen Gärtnerei Schröder auf, die manchem  älteren Altenburger sicher noch geläufig ist. Andererseits findet aber  auch die aktuelle naturkundliche Forschung und konkrete Projektarbeit  ihren Widerhall, ob mit Norbert Hösers Beitrag zur Bodenökologie und  Regenwurmforschung oder mit Mike Jessats Vorstellung des Viaduktwegs im  östlichen Altenburger Land als neu eingerichteter Lebensraum für  Tierarten, die auf offene Sandflächen angewiesen sind.

Mit dem Boden hat auch das Cover des neuen Kalenderjahrgangs zu tun,  allerdings auf andere Weise: Zu sehen ist eine Dreiknopffibel aus dem  5. Jahrhundert, die im Rahmen der vom Thüringischen Landesamt für  Denkmalpflege und Archäologie durchgeführten archäologischen  Untersuchung einer Ferngastrasse bei Zschernitzsch gefunden wurde.  Verschiedene Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und  ein Statistikteil runden das Buch in gewohnter Weise ab.

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Dorit Bieber
Dorothea von Kurland und die Ihren. Eine Geschichte des Schlosses Löbichau, seiner Bewohner und seines Umfeldes
Herausgegeben vom Förderverein Denkmalstiftung Altenburger Kulturlandschaft e.V.
E. Reinhold Verlag, 184 Seiten, 2021
ISBN-13: 978-3-95755-071-2

Am 20. August 2021 jährte sich der Todestag der Herzogin Anna  Dorothea von Kurland zum 200. Mal. Oft notierte sie Sätze wie „Ich  verlaße nicht gerne mein freundliches Loebichau u. die Ruhe die ich hier  genieße“ in ihr Tagebuch. Ihr Leben bewegte sich im Spannungsfeld  zwischen glänzend-weltläufiger Präsentation und zunehmend  zurückgezogener Einfachheit in einer komplexer werdenden Welt. Ihren  Ruhepol fand sie im Osten des heutigen Thüringen, in ihren Schlössern  Löbichau und Tannenfeld.

In den 200 Jahren seit ihrem Tod sind einige Bücher über das Leben  der Herzogin, ihrer Schwester und ihrer Töchter erschienen. So manche  Ausarbeitung mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung hat sich bereits  mit dem „Musenhof“ Löbichau beschäftigt und in Anlehnung an die ältere  Literatur das Wirken der Herzogin einseitig und auch unkritisch  beleuchtet. Dorit Bieber als Ortschronistin der Gemeinde Löbichau trieb  stärker der lokalgeschichtliche Ansatz um: Wie kam die Herzogin nach  Thüringen, was tat sie hier, welche Rolle spielte sie im Dorf und in der  Region wirklich? Wie beeinflussten sie und ihre Familie das Leben hier,  und was blieb davon bis heute? Besonders spannend für die Beantwortung  dieser Fragen war die Erschließung und Auswertung bisher unbekannten  Archivmaterials. Dabei zeigten einige überlieferte Geschichten ganz neue  Seiten. So stellte sich die – wenn auch schöne und publikumswirksame –  Geschichte von Tannenfeld als dem Liebesnest der Herzogin Dorothea von  Kurland als Legende heraus.

Das Buch bündelt viele neue Erkenntnisse aus den aktuellen  Forschungen, z.B. die ältesten bildlichen Darstellungen der Schlösser  Löbichau und Tannenfeld (letztere wahrscheinlich von der Herzogin  persönlich), und spannt den Bogen auch über die nachfolgende Geschichte  der Gebäude als Adelsstift und Pflegeheim bis zum heutigen Tag.

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Ellen Paul
Wer wir sind. 30 Geschichten aus dem Altenburger Land
E. Reinhold Verlag, 128 Seiten, 2021
ISBN-13: 9978-3-95755-059-0

Eigentlich sollte dieses Buch schon 2020 erscheinen. Doch wie so vielen anderen Projekten hat Corona auch hier einen Strich durch die Planung gemacht. Der große Festakt zum 30-jährigen Bestehen des wiedergegründeten Landes Thüringen, der am 3. Oktober 2020 in Altenburg stattfinden sollte, wurde ebenso abgesagt wie das dazugehörige Bürgerfest. Die Menschen hatten andere Sorgen. Somit entfiel auch der Anlass, ein Buch unter dem Titel „30 Jahre – 30 Geschichten“ zu veröffentlichen. Weil diese Geschichten über wunderbare Menschen und ihr Lebenswerk dann aber ungeschrieben bleiben würden, fiel die Entscheidung, das Projekt nicht der Pandemie zu opfern. Unter dem neuen Titel „Wer wir sind“ gibt das Buch nun Einblick in das Werden und Wachsen des Altenburger Landes nach der politischen Wende.

Wie in ganz Thüringen und den anderen neuen Bundesländern, so hat sich auch im Landkreis Altenburger Land der gesellschaftliche Wandel spürbar niedergeschlagen. Ungeahnte Perspektiven neu erlebter Freiheit im politischen oder wirtschaftlichen Handeln oder in der Meinungsfreiheit hatten sich seit 1989/90 geöffnet. Allerdings standen diesen Verbesserungen der Lebenssituation auch große Unsicherheiten etwa hinsichtlich der individuellen Berufswege und des Fortbestandes des Arbeitsplatzes sowie viele neue Rahmenbedingungen des täglichen Lebens gegenüber.

Dass wir heute auf ein Altenburger Land schauen können, das trotz der noch vorhandenen strukturellen Probleme eine liebenswerte Heimat ist, resultiert aus dem Wirken vieler Menschen, die weit über ihr unmittelbares Umfeld hinaus wirtschaftliche, politische oder mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement verbundene Verantwortung übernommen haben. In diesem Buch stehen 30 Geschichten exemplarisch für einen Zeitraum des Neuaufbruchs und der steten Ausgestaltung des Altenburger Landes, der immer durch individuelles Handeln bestimmt war und wird. Es ist eine dankbare Retrospektive und eine Reverenz an diejenigen Menschen, die mit ihren Ideen und ihrem Handeln das Bild der Kulturlandschaft, in der wir leben, zeichnen.

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Lothar Wagner
Apollo-Werke · Pöhl-Werke · Stahlgusswerk. Aus 150 Jahren Gößnitzer Industriegeschichte
E. Reinhold Verlag, 236 Seiten, 2021
ISBN-13: 978-3-95755-063-7

Die Stadt Gößnitz im östlichsten Zipfel des heutigen Freistaates  Thüringen besaß in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eher lokale  Bedeutung. Ab 1841 kam es zu fundamentalen Änderungen: Gößnitz wurde  schrittweise zum Eisenbahnknotenpunkt, beginnend mit dem Anschluss an  die von Leipzig nach Zwickau und weiter nach Bayern führende Strecke.  Das Ackerbürgerstädtchen verwandelte sich in einen bedeutenden  Industriestandort, dessen Bevölkerungszahl im gleichen Zuge stark  anstieg. Dieser rasante Aufschwung prägte die Stadt über viele  Jahrzehnte hinweg bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

In der unmittelbaren Umgebung des Bahnhofs fanden gleich mehrere  große Unternehmen ihren Standort, darunter die vor allem mit Pumpenbau  bekannt gewordenen Apollo-Werke der Familie Allendorf – 1863 gegründet  und damit der erste metallverarbeitende Betrieb der Stadt –, die  Traktorenwerke Pöhl sowie das Stahlgusswerk Nestmann. In den 1920er  Jahren beschäftigten diese drei Unternehmen zusammen etwa 1000  Mitarbeiter.
Im vorliegenden Buch wird die spannende und wechselvolle Geschichte  dieser drei prägenden Betriebe in Gößnitz über anderthalb Jahrhunderte  hinweg dokumentiert. Eine reiche Bebilderung ermöglicht Einblicke in ein  hochinteressantes Kapitel mitteldeutscher Industriegeschichte.
Der Autor Lothar Wagner ist Diplom-Ingenieur für chemischen  Apparatebau. Er arbeitete seit 1967 bei Apollo, zunächst bis 1990 in  verschiedenen technischen Leitungsfunktionen. Trotz großer  Schwierigkeiten brachte er im Team mit Gerhard Werner die Energie auf,  den Betrieb in den Wirren der politischen Wende nicht untergehen zu  lassen, sondern zu einem auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen  konkurrenzfähigen, weltweit anerkannten Unternehmen vor allem auf dem  Gebiet schwerer Prozesspumpen und Pumpenanlagen zu entwickeln. 2013 ging  Lothar Wagner in den Ruhestand und erforscht seither die Geschichte,  speziell die Industriegeschichte seiner Heimatregion.

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Johannes Fabian, Antje Beyer
So schön war's im alten Schmölln
Sutton Verlag, 128 Seiten, 2021
ISBN 9783963033018

Johannes Fabian und Antje Beyer begeben sich mit ihrem neuen Bildband  erneut auf eine Reise in die Vergangenheit. Mit über 160 historischen  Aufnahmen und Dokumenten präsentieren sie das alte Schmölln. Sie zeigen  das Leben vergangener Tage rund um St. Nikolai und Markt, die Arbeits-  und Vereinswelten und laden ein, längst vergessene Stätten der Kultur  und Gastlichkeit aufzusuchen. Eine Liebeserklärung an die Perle des  Sprottetals.
Roland Krischke; Altenburger Museen (Hrsg.)
Grünes im Quadrat
Historische Gärten im Altenburger Land
Sandstein Verlag, 2021, 124 Seiten, 115 meist farbige Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95498-608-8

Gärten ziehen Menschen in ihren Bann. Bereits in den ältesten  Erzählungen der Mensch­heit wird von Paradiesen mit grünen Wiesen,  bunten Blumen und schwer mit Früchten beladenen Bäumen berichtet. Schöne  Gärten waren schon im Altertum die Zierde des Landes und sichtbares  Zeichen der Repräsen­tation der Herrscher. Gärten waren aber zugleich  Anbau­flächen für Nutz­pflanzen und lieferten so über Jahr­hunderte  hinweg den Menschen ihre Nahrungsmittel.
Im Jahr der  Bundes­garten­schau in Erfurt, der Landes­haupt­stadt Thüringens,  stellen ab Mai 2021 auch die Museen des Alten­burger Landes die Gärten  in den Mittel­punkt von vier Ausstellungen in drei Häusern. Unter dem  gemeinsamen Titel »Grünes im Quadrat – Historische Gärten  im Alten­burger Land« nähern sich das Aus­stellungs­projekt und die  begleitende Publikation dem Thema unter kunst- und kultur­histori­schen,  natur­kund­lichen wie sozialen Gesichts­punkten an.                                        

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Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg; Residenzschloss Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg (Hrsg.)
Vom Jammertal ins Paradies. Bestattung und Totengedenken am Altenburger Hof im 17. Jahrhundert
Die Inszenierung von fürstlichen Begräbnissen in Wort und Bild
E. Reinhold Verlag, 2021, 288 Seiten, zahlreiche Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95755-053-8

Jedes Volk pflegt in seiner geschichtlichen Entwicklung einen  individuellen Umgang mit dem Tod und dem Gedenken an die Verstorbenen.  Glaube und Tradition zeigen sich als prägende Elemente für die  Trauerarbeit und die Vorbereitung auf das eigene zeitliche Ende. Das  Thema Sterben und Tod wird in der westlichen Welt heute oft tabuisiert,  während in anderen Kulturkreisen ein offenerer Umgang mit der  abschließenden Phase des menschlichen Lebens alltäglich ist. Nähert man  sich der Thematik aus historischer Sicht, wird die Vielfältigkeit der  Rituale hinsichtlich Aufbahrung, Bestattung und Erinnerungskultur  deutlich.
Aufgrund äußerst interessanter Sachzeugen und einer vielfältigen  Quellensituation aus der Zeit entstand die Idee zu einem  Gemeinschaftsprojekt von Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv  Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg und E. Reinhold  Verlag, in Form einer Publikation die Sepulkralkultur am Altenburger  Fürstenhof im 17. Jahrhundert zu thematisieren. Hier stellen die Autoren  erstmals für diese Periode das Sterben, den Tod und das Totengedenken  in den Fokus der Betrachtung. Fürstliche Begräbnisse hatten  herausragende Bedeutung und wurden äußerst aufwendig inszeniert. Sie  zählten neben Hochzeiten und Taufen zu den dynastisch bedeutungsvollsten  Ereignissen und boten Gelegenheit zur repräsentativen Selbstdarstellung  des jeweiligen Fürstenhauses.
Ausgehend von der Darstellung früherer wettinischer Bestattungskultur  wird deren unmittelbare Ausstrahlung auf den Altenburger Hof  offensichtlich. Die Auswertung einer Fülle bisher nicht erforschter  Archivalien gestattet eine komplexe Sichtweise auf den Tod und die  Beisetzungszeremonien fürstlicher Persönlichkeiten sowie die Entstehung  bedeutender Zeugnisse der Sepulkralkultur. Eine reiche Bebilderung  verdeutlicht die Schilderungen.

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2021
E. Reinhold Verlag, 2020, 224 Seiten, über 200 Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95755-062-0

Seit drei Jahrzehnten bietet die Neue Folge des Altenburger Geschichts- und Hauskalenders den Lesern Interessantes aus der Geschichte des Altenburger Landes, aus der regionalen Naturkunde und aus der kulturellen Welt. Mit der Ausgabe für das Jahr 2021 kann nun die dritte Editionsdekade abgeschlossen werden: Es ist der 30. Jahrgang der Neuen Folge dieses beliebten Jahrbuches für Altenburg und das Altenburger Land.

In einem der Beiträge geht es allerdings noch viel weiter zurück in die jahrhundertealte Hauskalendergeschichte: Gustav Wolf beleuchtet einige historische Dokumente, die bei Bauarbeiten im Haus Topfmarkt 5 in Altenburg gefunden wurden, und ergänzt dies um eine detaillierte Aufarbeitung der Hausgeschichte. So unscheinbar das Haus auch anmutet – in ihm wurde altenburgische Buchhandelsgeschichte geschrieben: Hier wohnten über Generationen hinweg Buchbinder, von denen Joseph Brandt im 17. Jahrhundert auch als Herausgeber von Hauskalendern aktiv war.

Um historische Schriftstücke geht es auch in anderen Beiträgen, etwa um die in der Kirchturmkugel in Kosma gefundenen Dokumente. Frank Heinzig wiederum beleuchtet den schwierigen Prozess, wie man in der Fockendorfer Papierfabrik im 19. Jahrhundert von manueller auf maschinelle Fertigung umstellte. Und auch das Cover des Kalenderjahrgangs 2021 hat mit Papier zu tun: Es zeigt ein Selbstbildnis von Gerhard Vontra – der aus Altenburg stammende bekannte Maler, Zeichner und Karikaturist war quasi nie ohne Skizzenblock unterwegs und schuf ein enorm umfangreiches Werk, das aus Anlass seines 100. Geburts- und 10. Todestages in einer Sonderausstellung des Schloss- und Spielkartenmuseums Altenburg beleuchtet wurde und von Anne Oswald in einem Hauskalenderbeitrag vorgestellt wird. Verschiedene Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und ein Statistikteil runden das Buch in gewohnter Weise ab.

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Dr. Heinz Wießner
Ursprung und Bedeutung des Altenburger Nikolaiturms und seiner Umgebung
S. Sell Heimat-Verlag Altenburg, 2020, 44 Seiten
ISBN-13: 978-3-938777-44-2

Ursprung und Bedeutung des Altenburger Nikolaiturms und seiner Umgebung – Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Stadt Altenburg.

Dr.  Heinz Wießner weißt neue Erkenntnisse zur Entstehung des Altenburger  Nikolaiturms vor. Der Turm ist älter als ursprünglich angenommen. Diese  Broschüre löst das Rätsel um die ursprüngliche Nutzung des Turmes im 12.  Jahrhundert.

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2020
E. Reinhold Verlag, 2019, 232 Seiten, über 200 Abbildungen
ISBN-13: 978-3-95755-049-1

Die Museen des Altenburger Landes nahmen 2019 in einer gemeinsamen Ausstellungsreihe das Leben Alexander von Humboldts und die Wirkung des großen Gelehrten auf die Region in den Blick. Die Ausstellungen zeigten deutlich, dass, wie es in der Pressemitteilung des Lindenau-Museums zu lesen war, alles mit allem in einem Zusammenhang steht und trotzdem immer wieder Humboldt den Mittelpunkt bildet. Humboldt, geboren anno 1769, also vor nunmehr 250 Jahren, war ein Shooting-Star unter den Wissenschaftlern seiner Zeit. Seine Forschungen inspirierten europaweit. Und auch im Altenburger Land sind seine Spuren noch heute zu finden. Bedeutende Entdecker aus der Region wie Alfred Brehm oder Anton Goering wurden durch ihn beflügelt, aber auch Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes, Bernhard August von Lindenau und, sozusagen posthum, selbst Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg standen unter dem Einfluss des genialen Wissenschaftlers.
Diese „humboldt4“ getaufte Ausstellungsreihe bildet den Kern der neuen Ausgabe des Altenburger Geschichts- und Hauskalenders, welche die Ausstellungen und die ihnen zugrundeliegenden Themen ausführlich reflektiert. Zudem erweist sich das Motto „Alles hängt mit allem zusammen“ in verschiedensten Kontexten als gültig. Beispielsweise berichtet Edgar Nönnig aus Thonhausen über seine Besteigungsversuche des Aconcagua, des höchsten Berges Südamerikas – dabei hielt er sich in der argentinischen Stadt Mendoza auf, wo mehr als 150 Jahre vor ihm der aus dem heutigen Thonhausener Ortsteil stammende und in der humboldt4-Ausstellung des Museums Burg Posterstein gewürdigte Anton Goering naturkundliche Studien betrieb.
Wie gewohnt bietet das beliebte Jahrbuch für das Altenburger Land auch darüber hinaus ein breites Spektrum an historischen, naturkundlichen und kulturellen Artikeln. Genannt seien beispielsweise eine ausführliche Abhandlung über die Pfarrer von Dobitschen seit der Reformation oder eine detaillierte Betrachtung von Conrad Felixmüllers im Lindenau-Museum befindlichem Bild „Pamela Wedekind“. Auf dem Cover des Kalenderjahrgangs 2020 finden wir eine Amazone vom Typus Mattei, die gleichfalls zum Bestand des Lindenau-Museums zählt – die im Museum vorhandenen Amazonendarstellungen wurden von Victoria Kubale einer umfassenden Betrachtung unterzogen, die in eine Sonderausstellung des Museums und in einen Hauskalenderbeitrag mündete. Verschiedene Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und ein umfangreicher Statistikteil runden das Werk in gewohnter Weise ab.

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Markus Anhalt
Epiphania Domini. Die Altenburger katholische Gemeinde in den Jahren 1823 bis 1974 und ihre weitere Entwicklung
Zwei Jahrhunderte spannende Kirchengeschichte in fünf politischen Systemen
E. Reinhold Verlag, 120 Seiten, über 103 Abbildungen, 2019
ISBN-13: 978-3-95755-045-3

Im Jahr 2019 können die Altenburger Katholiken auf 150  Jahre katholische Kirche in ihrer Stadt nach der Reformation blicken.  Doch ihre Geschichte geht noch viel weiter zurück. Seit 2011 wurde  dieser Historie in den Pfarrbriefen der Gemeinde von Markus Anhalt  zunächst eher anspruchslos und allein auf den Einträgen der Pfarrchronik  beruhend, dann immer qualifizierter nachgegangen. Allmählich wurden  Wünsche an ihn herangetragen, das Material in einer kompakteren Form  zugänglich zu machen. Doch konnte der Kirchenhistoriker in der  vorangegangenen Weise nicht fortfahren. Alles musste systematischer  dargestellt, andere Quellen mussten erschlossen und berücksichtigt und  die einschlägige Literatur einbezogen werden.

Nun liegt in Buchform eine detaillierte Darstellung der  Geschichte der Altenburger Katholiken nach der Reformation vor. Der  Fokus liegt auf der Zeit zwischen 1823, als der Kaufmann Joseph Franz  Wenzel Richter katholische Christen in einem Wohnzimmer seines nördlich  des Altenburger Marktes gelegenen Hauses zu allsonntäglichen  Andachtsstunden zu versammeln begann, und 1974, als Monsignore Oskar  Rothstein Altenburg verließ und Joachim Reinelt neuer Pfarrer der  Gemeinde wurde. Auch die jüngere Zeit, in der u.a. die Gebäude auf dem  Kirchengrundstück in der Frauengasse ihre heutige Gestalt erhielten,  findet im Sinne einer zeithistorischen Betrachtung Berücksichtigung.  Eine reiche Bebilderung stellt vor allem die Menschen, Geistliche wie  Laien, und ihr Engagement für die Altenburger katholische Gemeinde in  den Fokus.

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Schriftenreihe der Barbarossa-Stiftung, Band 2
Unmögliche Geschichte(n)? Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die Reformation. Symposium im Residenzschloss Altenburg vom 15.–16. Dezember 2017
E. Reinhold Verlag, 72 Seiten, 2019
ISBN 978-3-95755-047-7

Den hochmittelalterlichen Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa (ca. 1122–1190) mit den Vorgängen der Reformation in Verbindung zu bringen, scheint auf den ersten Blick ein schwieriges Unterfangen und auch chronologisch unmöglich. Barbarossa ist Luther sowie anderen Reformatoren naturgemäß nie persönlich begegnet, und die Fähigkeit und Bereitschaft des Stauferkaisers zu reformtheologischen Reflexionen und Positionierungen darf man – auch für das 12. Jahrhundert – ebenfalls als eher begrenzt bezeichnen. Und doch werden in diversen Streitschriften aus dem Umfeld der Reformation die Zeit, die Persönlichkeit und bestimmte Handlungen Kaiser Friedrich I. Barbarossas erstaunlich intensiv thematisiert und in Beziehung gesetzt zu den aktuellen Auseinandersetzungen der Reformatoren mit Rom und dem Papst. Die langwierigen Differenzen des Stauferkaisers mit Papst Alexander III., die in der Zeit von 1159 bis zum Frieden von Venedig 1177 zu einem Papstschisma mit insgesamt drei vom Kaiser protegierten Gegenpäpsten geführt hatten, bildeten auch im 16. Jahrhundert für die Zeitgenossen der Reformation eine Vergleichsfolie und einen Resonanzboden, auf dem sich das grundsätzliche Verhältnis der Deutschen bzw. der deutschen Kirche zur Spitze und Zentrale der katholischen Christenheit in Rom in wenngleich ahistorischer Perspektive auch als Instrument einer kirchenpolitischen Polemik und Propaganda nutzen ließ.

Beispiele derartiger ahistorischer Instrumentalisierungen tatsächlicher oder legendärer Einzelereignisse aus dem Leben Kaiser Friedrich I. Barbarossas sind etliche vorhanden. Grundsätzlich stellt sich hierbei immer die Frage nach der Intention und der Motivation, mit der die Protagonisten diese mehr oder weniger historischen Kontextualisierungen des Stauferkaisers in den Auseinandersetzungen der Reformation inszenierten und welches Publikum damit erreicht werden sollte und konnte.

Für die Reformation wird die Zeit und die Person Kaiser Friedrich I. Barbarossas somit zu einem spannenden und bislang nicht hinreichend bearbeiteten Thema der Rezeptionsgeschichte, welches die Barbarossa-Stiftung im Jubiläumsjahr der Reformation 2017 mit einer eigenen Tagung in verschiedenen Facetten vorgestellt hat, die vom 16. Jahrhundert bis in die Zeit des Kulturkampfes im 19. Jahrhundert reichen, der nicht zuletzt diese Barbarossabilder der Reformation unter neuen politischen Rahmenbedingungen wieder aufgegriffen und neu inszeniert hat. Zudem verwies ein Referat auf die Rezeption Barbarossas im heutigen Stadtmarketing und ein weiteres auf das Bild, das wir uns heute vom Mittelalter machen, sowie dessen Nicht-Deckungsgleichheit mit dem realen historischen Mittelalter.

Der vorliegende Band 2 der Schriftenreihe der Barbarossa-Stiftung versammelt einige der Beiträge des im Teehauskomplex des Altenburger Residenzschlosses abgehaltenen Symposiums.

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Arbeitsheft des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie. Neue Folge 50
Thomas Bienert: Aus den Augen, aus dem Sinn? Verlustkatalog Thüringer Schlösser, Guts- und Herrenhäuser nach Befehl Nr. 209 der Sowjetischen Militäradministration 1946 bis 1949 sowie in der Zeit der DDR und der Gegenwart bis 2015
Erste systematische Aufarbeitung
E. Reinhold Verlag, 248 Seiten, 2019
ISBN 978-3-95755-026-2

Mit einem Vorwort des Thüringer Ministerpräsidenten und ergänzenden Beiträgen von Sabine Ortmann und Carsten Liesenberg

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zur von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) geforderten und beförderten Bodenreform. Die Guts- und Herrenhäuser verloren ihre bisherigen Funktionen und wurden neuen Nutzungen geöffnet. In der Folge des 1947 ergangenen SMAD-Befehls 209 kam es jedoch auch zum Abriss zahlreicher Schloss- und Gutsanlagen. Die hiermit einhergehenden kulturellen Verluste erwiesen sich als ebenso gravierend wie nachhaltig für die lokale und regionale Identität.

Die vorliegende Publikation beschäftigt sich erstmals flächendeckend mit den Ursachen und Auswirkungen des SMAD-Befehls 209 in Thüringen. Vor allem dessen Umsetzung durch die regionalen deutschen Verwaltungsbehörden verlief sehr unterschiedlich und zeitigte heterogene, teilweise sogar widersprüchliche Ergebnisse. Der Katalogteil des Buches ermöglicht einen Überblick über die betroffenen Anlagen und bezieht auch die Verluste der späteren Jahrzehnte ein. Ergänzende Beiträge beschäftigen sich mit der durch die Grenzlage zur BRD bedingten speziellen Situation im Eichsfeld und der Errichtung von Neubauernhäusern aus abgebrochenen Gutsanlagen anhand einiger Beispiele aus Ostthüringen. Anliegen dieser Veröffentlichung ist es, nicht nur das Geschehene darzustellen, sondern auch für den Erhalt unserer kulturellen Landschaft die berühmte Lanze zu brechen.

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Arbeitsheft des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie. Neue Folge 52 und Schriftenreihe der Barbarossa-Stiftung, Band 1
Die Roten Spitzen zu Altenburg. Kolloquium im Residenzschloss Altenburg 04.–05.09.2015
E. Reinhold Verlag, 116 Seiten, 2019
ISBN 978-3-95755-037-8

Die Roten Spitzen zu Altenburg. Kolloquium im Residenzschloss Altenburg 04.–05.09.2015

Die Roten Spitzen sind seit vielen Jahrhunderten das Wahrzeichen der Stadt Altenburg. Bei den aus rotem Backstein errichteten Türmen handelt es sich um die weithin sichtbaren baulichen Überreste der romanischen Stiftskirche St. Marien, einem der frühesten Backsteingroßbauten nördlich der Alpen. Das Stift mit den Roten Spitzen bildete das bauliche Zentrum des neu formierten Reichslandes Pleißen. Dies war in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine Modellregion der staufischen Reichspolitik – eine „Innovationsregion Ost“.

Im Zuge notwendiger Sanierungsarbeiten wurden seit 2005 umfangreiche bauhistorische, restauratorische und archäologische Untersuchungen durchgeführt, die zu zahlreichen neuen, teilweise höchst erstaunlichen Erkenntnissen bezüglich des Backsteingroßbaues führten. Auch die Rolle von Kaiser Friedrich I. Barbarossa bei der Gründung des Stifts und dem Bau der Kirche erfuhr eine intensive Erforschung und brachte manchen bisherigen Stereotyp der Geschichtsschreibung ins Wanken.

All diese neuen Erkenntnisse wurden 2015 im Rahmen eines Kolloquiums vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Bau-, Kunst- und Landesgeschichte diskutiert. Die im vorliegenden Buch publizierten Referate der Tagung bilden einen wichtigen Bestandteil unseres Wissens über den mittelalterlichen Landesausbau am damaligen Ostrand des Reiches.

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2019
E. Reinhold Verlag, 240 Seiten, über 200 Abbildungen, 2018
ISBN-13: 978-3-95755-042-2

Für Jahrhunderte umschloss eine Stadtmauer Altenburg mit einem  wehrhaften, aber selbstverständlich nicht undurchdringlichen Ring. Die  mittelalterliche Ummauerung umfasste eine so große Fläche, dass noch für  lange Zeit Entwicklungspotential innerhalb des Rings vorhanden war,  wenngleich sich schon früh auch Vorstädte außerhalb der Ummauerung  gebildet hatten, etwa Naschhausen unterhalb des Schlossberges, wo viele  Schlossbedienstete wohnten. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts sprengte  die Stadt die Grenzen der Mauern deutlich, und sowohl große Teile des  Ringwalls als auch alle Stadttore wurden im Verlaufe des besagten  Jahrhunderts beseitigt.
Die Altenburger Stadtmauer spielt gleich in mehreren Beiträgen des  neuen Altenburger Geschichts- und Hauskalenders eine markante Rolle, am  deutlichsten in der Abhandlung von Ines Spazier, Thomas Queck und Gustav  Wolf über die jüngeren archäologischen Untersuchungen in Mauernähe, die  zahlreiche neue Erkenntnisse erbracht haben. Günter Keils Beitrag über  das Geleitswesen und die an den Stadttoren zu zahlenden Geleitsgelder  behandelt den Rechtsunterschied zwischen ummauerter Stadt und Vorstädten  ebenso wie Gustav Wolfs detaillierter Artikel über die mittelalterliche  Entwicklung der Stadt und deren Hindernisse wie Kriege, Pestepidemien  etc., wobei Susanne Hauptfleisch die Sterblichkeit im Pestjahr 1633 noch  einer Detailanalyse unterzieht.
Wie gewohnt bietet das beliebte Jahrbuch für das Altenburger Land  auch darüber hinaus ein breites Spektrum an historischen,  naturkundlichen und kulturellen Artikeln. Genannt seien beispielsweise  eine ausführliche Abhandlung über das Schloss Tannenfeld oder eine  Analyse der Wetterdaten von vier extremen Sommern aus Lehma.  Gedenkbeiträge sind bedeutenden Persönlichkeiten mit Bezug zum  Altenburger Land gewidmet, etwa dem Schmöllner Maler Hans Neupert oder  der Meuselwitzer Mundartdichterin Luise Perchner, die beide unlängst  verstarben. Jens Hild wiederum zeichnet den Lebensweg von Emil Friedrich  Rönneberg nach, von dem das seit 1999 den Innentitel jedes  Hauskalenderjahrgangs zierende Große Herzoglich Sachsen-Altenburgische  Staatswappen stammt. Auf dem Cover des Kalenderjahrgangs 2019 prangt  eine Zeichnung des Portals der Altenburger Ratswaage, angefertigt vom  Architekten Friedrich Sprenger vor der Niederlegung des  mittelalterlichen Gebäudes im 19. Jahrhundert. Rückblicke auf das  Geschehen der vergangenen 12 Monate und ein umfangreicher Statistikteil  runden das Werk in gewohnter Weise ab.

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Johannes Fabian, Karin Bauer
Arbeitsleben in Schmölln  - Alte Bilder erzählen
Sutton Verlag, 128 Seiten, 2018
ISBN 9783954009343

Mit über 190 Fotografien unternehmen Karin Bauer und Johannes Fabian eine Zeitreise in den Arbeitsalltag Schmöllns. Die bekannten Autoren werfen einen Blick in die Fabriken, Industrie- und Handwerksbetriebe, Bildungseinrichtungen und Institutionen. Sie zeigen das emsige Streben all derer, die den Alltag der Stadt am Laufen hielten. Dieser Bildband ist ein Muss für alle Einwohner und Freunde Schmöllns.
Andreas Klöppel (Herausgeber), Joachim Krause (Herausgeber)
Tracht und Tradition der Altenburger Bauern
Sax-Verlag, 196 Seiten, 2018
ISBN 978-3-86729-227-6

Neuauflage von Carl Friedrich Hempels 1839 erschienenem Buch »Sitten, Gebräuche, Trachten, Mundart, häusliche und landwirthschaftliche Einrichtungen der Altenburgischen Bauern«

Carl Friedrich Hempel (1769–1857) kannte seine Altenburger Bauern und  ihre Lebensart bestens aus eigener Anschauung und täglichem Erleben. Er  wurde als Sohn des Schullehrers in Großlöbichau im Herzogtum  Sachsen-Weimar-Eisenach geboren und war nach dem Studium in Jena  zunächst als Lehrer in der herzoglichen Residenzstadt Altenburg tätig.  1804 übernahm er die Pfarrstelle im benachbarten Dorf Stünzhain, die er  bis 1837 innehatte. Hempel hatte schon zuvor elf Schriften verfasst. Im  Ruhestand machte er sich nun daran, das erstmals 1793 verlegte Buch des  Altenburger Malers Carl Friedrich Kronbiegel »Über die Sitten,  Kleidertrachten und Gebräuche der Altenburgischen Bauern« grundlegend zu  überarbeiten und mit neuen Abbildungen versehen zu veröffentlichen.  Darin setzte er dem Stand der Altenburger Bauern ein bleibendes Denkmal –  in einer Zeit vielfältiger Umbrüche, in der mancherlei »merckwürdige  Ceremonien« und Traditionen verloren gingen oder in Vergessenheit  gerieten. In der »Bibliothek der Neuesten Weltkunde« (1839) wird die  »geschmackvolle Ausgabe« dieses »interessanten Werkes«, dessen  »Gegenstände mit der genauesten Sachkenntniß geschrieben und auf eine  ebenso unterhaltende als befriedigende Weise vorgetragen sind«,  gewürdigt und empfohlen. Die »Literarische Zeitung« (3.4.1839) lobt die  »im Ganzen populär gehaltene, aber doch auch durch ihre Gründlichkeit  und Frische höheren Anforderungen genügende Monographie« und die »sehr  sorgfältig illuminirten Kupferstiche« als »sehr schätzbaren Beitrag zur  Ethnographie unseres deutschen Vaterlandes«. Das Buch gewähre  »mannichfaltige Unterhaltung« – das gilt auch noch fast 200 Jahre nach  seinem ersten Erscheinen.

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Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg, Verein Altenburger Bauernhöfe e.V. und der Osterländer Volkszeitung (Herausgeber), Konrad Kamprad (Fachberatung)
Die Küche des Altenburger Landes. Traditionelle Rezepte in neuem Gewand
E. Reinhold Verlag, 148 Seiten, 2018
ISBN 978-3-95755-038-5

Was in den altenburgischen Haushalten einst  auf den Tisch kam und noch heute serviert wird – von der Altenburger  Biersuppe über das Herzogsessen bis zum traditionellen Pflaumenkuchen

Dieses Kochbuch folgt der erfreulichen Tendenz der Rückbesinnung zu  gesunden, regionalen Gerichten und dem Kochen mit qualitativ  hochwertigen Produkten aus dem unmittelbaren Umfeld. Das gemeinsame  Kochen und Essen mit Familie und Freunden erhält als gesellschaftliches  und kommunikatives Ereignis wieder mehr Zuspruch.
Ackerflächen, Wälder und wunderschöne Dörfer prägen die Landschaft im  heutigen östlichsten Zipfel Thüringens um Altenburg und Schmölln. Seit  Jahrhunderten bestimmt die Landwirtschaft den Reichtum dieses  Landstriches und mit ihren Produkten die Vielfalt der regionalen Küche.  Das Kochbuch „Die Küche des Altenburger Landes“ erschafft aus  unterschiedlichen Quellen und aus eingesandten Rezeptvorschlägen der  Bewohner des Altenburger Landes einen reich bebilderten Almanach  regionaler Köstlichkeiten, die tief in der Geschichte dieses Landstrichs  zwischen Pleiße, Sprotte und Leipziger Tieflandsbucht verwurzelt sind.  Es vereint Rezepte, die ihre Wurzeln hier im Altenburger Land haben oder  zu den traditionellen Speisen unserer Vorfahren gehören und noch immer  auf dem Speiseplan der Familien stehen.

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Wido Hertzsch
Ha hong heng! Hausbuch der Altenburger Mundart
E. Reinhold Verlag, 320 Seiten, 2018
ISBN 978-3-95755-036-1

Erstes Standardwerk über alle Aspekte rings um  die Altenburger Mundart, darunter erstmals das komplette Wörterbuch von  Ernst Daube

Der Kreisheimatpfleger des Altenburger Landes, Wido Hertzsch,  erforscht seit Jahrzehnten die Geschichte der Altenburger Mundart und  ihre Protagonisten. Zudem trägt er durch die aktive Pflege dieser  Sprache sowie intensive Netzwerkarbeit zu ihrer Erhaltung bei. Seine  Forschungsergebnisse, bisher zu einem großen Teil unveröffentlicht, sind  in diesem Buch festgehalten.
Das umfangreiche Werk wartet u. a. mit dem erstmals vollständig  gedruckten Wörterbuch der Altenburger Mundart von Ernst Daube und einem  Wörterverzeichnis Hochdeutsch – Altenburgisch, detaillierten  biographischen Daten und Bibliographien zu Autoren und Sprechern der  Altenburger Mundart sowie Forschern, Komponisten und bildenden Künstlern  auf. Dazu treten einige überwiegend bisher ungedruckte Gedichte und  Erzählungen.
Das großformatige, reich illustrierte Buch besitzt den Charakter  eines Standardwerkes, das über viele Jahrzehnte hin als zentrale Quelle  und Materialsammlung über die altenburgische Mundart dienen soll.

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2018
E. Reinhold Verlag, 2017
ISBN-13: 978-3-95755-033-0

100 Jahre ist es her, dass der bis dahin größte und globale  Dimensionen umfassende Konflikt, der folgerichtig als Weltkrieg  bezeichnet wurde, zu Ende ging – nicht aufgrund der Vernunft der  Kriegsparteien, sondern auf eher paradoxe Weise, die in Deutschland  zugleich noch die Monarchie aufs Altenteil der Geschichte schob. Auch  das Herzogtum Sachsen-Altenburg fand 1918 in der fast ein Jahrhundert  bestehenden Form sein Ende. Nur wenige Jahre zuvor aber hatten  patriotisch gesinnte Bewohner noch eine „Volkshymne“ geschaffen, die in  der Folgezeit sogar Eingang in die Schulbücher fand, sich aber im großen  Stil nicht durchsetzen konnte.

Was es mit dieser Hymne auf sich hatte, das beleuchtet Jens Hild in  einem der Beiträge des neuen Altenburger Geschichts- und Hauskalenders.  Wie gewohnt bietet das beliebte Jahrbuch für das Altenburger Land auch  diesmal ein breites Spektrum an historischen, naturkundlichen und  kulturellen Artikeln, von der Archäologie (über die Ausgrabungen in der  Altenburger Teichstraße mit hochinteressanten mittelalterlichen  Befunden) bis hin zu Themen aus der jüngsten Vergangenheit.  Gedenkbeiträge sind bedeutenden Persönlichkeiten mit Bezug zum  Altenburger Land gewidmet, etwa dem im Juli 2017 verstorbenen  Komponisten, Posaunisten und Träger des Kulturpreises der Stadt  Altenburg Günther Witschurke oder dem 1868, also vor 150 Jahren, in  Lehnitzsch geborenen Richard Teichmann, der nicht nur 1890 Klassenbester  am Friedrich-Gymnasium war, sondern um die Wende vom 19. zum 20.  Jahrhundert zu den weltbesten Schachspielern zählte. Auch zwei jeder auf  seine Art bedeutende, wenngleich völlig unterschiedliche Maler des 20.  Jahrhunderts werden gewürdigt: der Expressionist Walter Jacob und der  Laienmaler Emil Klinger. Ein Bild der Bruderzeche Kriebitzsch, wo  Klinger lange Jahre als Bergmann tätig war, ziert den Titel des  Kalenderjahrgangs 2018. Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12  Monate und ein umfangreicher Statistikteil runden das Werk in gewohnter  Weise ab.

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Wolfgang Enke
Otto Engert - Einer aus dem Altenburger Land
Vorstand der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg, 47 Seiten, 2017

Die Ausgabe ist auf 50 Stück limitiert! Jedes Exemplar ist durchnummeriert.

"Alles Bedeutende im Strome des Lebens ist durch Sieg und Niederlage entstanden", schrieb der Philosoph und Zeitgenosse Engerts, Oswald Sprengler (1880-1936). Der Lebensweg Otto Engerts spiegelt die Verstrickungen eines damals tätigen Menschen in den sozialen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen jener Zeit un dessen ganze Bandbreite von schwer erkämpften Errungenschaften und auch den gewaltigen Niederlagen der deutschen Arbeiterschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder. Otto Engert engagierte sich in diesen Kampf um das tägliche Brot und den gerechten Lohn der "kleinen Leute", die eine große Masse in der damaligen Weimarer Republik darstellten, auf der politischen linken Seiten und verlor schließlich sein Leben dabei. Das höchste Gut welches ein Mensch geben kann.


Heimatverein des Bornaer Landes e. V.
Heimatblätter - Beiträge aus dem Altenburger und Bornaer Land (Heft 17)

Im nunmehr 17. Heft wird sich anläßlich 500 Jahren Reinheitsgebot schwerpunktmäßig mit dem Thema Bier befasst. Darüber hinaus enthält das Heft aber auch in gewohnter Weise weitere Beiträge zur Heimatgeschichte.

Aus dem weiteren Inhalt:
- Friedrich II. im Leipziger Land (Fortsetzung aus Heft 16)
- Der Braunkohlenbergbau im Bornaer Land
- Aus der Geschichte des Bornaer Kreiskrankenhauses
- Über die Namen der Bornaer Altstädter


Andreas Klöppel, Stefan Bauch, Dorit Bieber, Martin Burkhardt, Jürgen Martin und Gustav Wolf
Die Bockwindmühle von Lumpzig im Altenburger Land
E. Reinhold Verlag Altenburg, 128 Seiten, 2017
ISBN 978-3-95755-030-9

Sie ist die letzte ihrer Art im Altenburger Land – die Bockwindmühle auf Lumpziger Flur. Noch vor 15 Jahren drohte auch ihr Verlust. Denkmalschützer und Heimatforscher, aber vor allem der Verein Altenburger Bauernhöfe e.V. nahmen sich in letzter Sekunde der Mühle an und retteten sie vor dem endgültigen Verfall. Die Mühen haben sich gelohnt – schon der Besucheransturm zum Mühlentag und anderen Vereinsveranstaltungen beweist das hinlänglich.

Neben der im Freilichtmuseum Hohenfelden wiederaufgebauten Bockwindmühle zählt die Lumpziger zu den ältesten in Thüringen. Der Müller Johann Christoph Lehmann baute die Mühle 1732 auf der Flur des damaligen Rittergutes von Lumpzig. Zudem gibt es heute am Standort einen Mühlenhof mit historischen Gebäuden sowie einen als sogenannte Kulturscheune in den Garten umgesetzten und damit geretteten Rinderoffenstall.

Eine durch Andreas Klöppel, den Spezialisten für historische ländliche Bauten bei der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg e.V., koordinierte Arbeitsgruppe aus Heimat- und Mühlenforschern legt nun eine umfangreiche Abhandlung über dieses wertvolle Bauwerk vor. Die Texte sind in populärwissenschaftlichem und damit für einen breiten Leserkreis nachvollziehbarem Stil gehalten. Eine reiche Bebilderung mit Fotos, Dokumenten, Zeichnungen etc. erhöht die Anschaulichkeit und macht das Buch zu einem Schmuckstück.

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Andreas Hummel, Volker Schimpff und Hans-Jürgen Beier (Herausgeber)
Von Kirchen und Burgen. Gedenkschrift für Günter Hummel (Beiträge zur Frühgeschichte und zum Mittelalter Ostthüringens - Band 7)
Verlag Beier & Beiran, Langenweißbach, 397 Seiten, 2016
ISBN 978-3-95741-049-8

Im März 2013 ist plötzlich und viel zu früh Günter Hummel  einundsechzigjährig verstorben. Mit seiner großen Kenntnis vor allem der  kirchlichen Kunst im westsächsischen und ostthüringischen Raum hat er  sich in den vergangenen Jahrzehnten hohe Anerkennung erworben. Als  Autodidakt außerhalb des amtlichen Wissenschaftsbetriebes stehend, war  es ihm möglich, ohne Ablenkung durch zeitbedingte Strömungen, Moden und  Schlagworte zu forschen und seine Erkenntnisse zur Kunstgeschichte,  insbesondere zur spätgotischen Bildschnitzerei, aber auch zur Volkskunde  und Heimatgeschichte vorzulegen. Das gab ihm einen gewichtigen Platz in  der wissenschaftlichen Gemeinschaft und reißt durch seinen Tod  eine schwer zu füllende Lücke.
Die nachfolgenden Beiträge spiegeln sein persönliches und  wissenschaftliches Umfeld wider. Sie sollen daher in erster Linie als  Fortsetzung der Erforschung der thüringischen und sächsischen Sakral-  und Burgenlandschaft verstanden werden. Ähnlich seinen Interessen  verteilen sich auch die Themenschwerpunkte dieser Gedenkschrift auf die  Gebiete Kunstgeschichte, Archäologie, Bauforschung und Geschichte. Sie  sind in einem Band der "Beiträge zur Frühgeschichte und zum Mittelalter  Ostthüringens" versammelt, einer Reihe, in der Günter Hummel in jedem  Buch mit einem Aufsatz vertreten ist. Mögen sie dazu beitragen, dass er  nicht nur als Vater und Lehrer, als guter Freund und Weggefährte und als  wissensstarker, freundlicher und gänzlich unkomplizierter Kollege  vermisst, sondern dass er auch in weiteren Fachkreisen nicht vergessen  wird. (Vorwort)

Inhaltsverzeichnis:

Andreas Hummel, Volker Schimpff und Hans-Jürgen Beier
• Vorwort

Frank Reinhold (†)
• Ist's wirklich wahr? - Gedicht für Günter Hummel zum 60. Geburtstag

Andreas Hummel
• Bibliografie Günter Hummel (1952-2013)

Günter Hummel (†) mit Beiträgen von Heinrich Späte (†) und Volker Thurm, bearb. von Barbara Löwe und Andreas Hummel
• Die Kaynaer Kirche

Andreas Hummel
• Günter Hummel- Erinnerungen an meinen Vater und Schwerpunkte seiner Forschungen

Hans- Jürgen Beier
• Günter Hummel als ehrenamtlicher Ausstellungskurator im Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau

KUNSTGESCHICHTE

Gerhard Werner
• Der spätgotische Flügelaltar in der Stadtkirche von Münchenbernsdorf - ein Gemeinschaftswerk der Saalfelder Bildschnitzer Valentin Lendenstreich und Hans Gottwalt

Gunter Lasch
• Gotische Skulpturen in der Dorfkirche Brünlos, Stadt Zwönitz, Erzgebirgskreis: Zeugnisse der untergegangenen Stalburg (Burg Stollberg)?

Jan Hrdina, Carina Brumme und Hartmut Kühne
• More Pragense? Die Prager Pilgerzeichen, die Jubiläumsnachfeiern 1393-1397 und die Pilgerzeichen mit Wappen am Ausgang des Mittelalters

Maria Titze
• Das barocke Hammerherrenhaus in Carlsfeld, Erzgebirgskreis

ARCHÄOLOGIE

Ines Spazier
• Ein ungewöhnliches Geschossspitzendepot und neue archäologische Befunde auf dem Oberen Schloss in Greiz, Lkr. Greiz

Thomas Queck
• Besondere Befunde in der Kirche zu Beutnitz, Gem. Golmsdorf, Saale-Holzland-Kreis

Jörg Wicke
• Die „Lasansche Freundschafft“ zu Zwickau. Geschichte aus Stadt- und Bodenarchiv

Sebastian Schopplich
• Die (Wieder-)Aufstellung des Culmer Steinkreuzes am 19. Oktober 2015

BAUFORSCHUNG

Dirk Höhne
• Methodische Ansätze zur Erforschung mittelalterlicher Dorfkirchen

Lutz Scherf
• Baugeschichtliche Untersuchungen an der Kirche St. Pe tri zu Dorna, Stkr. Gera, Thüringen

Rainer Müller
• Kirchen in und um Jena - Aspekte einer regionalen Architekturgeschichte

Reinhard Schmitt und Benjamin Rudolph
• Burg Droyßig und der Befestigungsbau im 15. Jahrhundert in Mitteldeutschland unter dem Einfluss der Hussitenkriege und des Sächsischen Bruderkrieges

Ina Schumann und Andreas Hummel
• Von der Försterwohnung zur Unterburg: Sanierungen und Restaurierungen auf der Burg Schönfels. Gemeinde Lichtentanne. Lkr. Zwickau

Dörte Hansen
• Baurechnungen als Quellen der Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Die Baurechnungen des Doppelamtes Jena-Burgau an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert

Udo Hagner
• Zur Baugeschichte der Pfarrei und Schule in Roben vom 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts

GESCHICHTE

Volker Schimpff
• Ein Königsgutbezirk an der oberen Schnauder

Hans Schmigalla
• War die altenburgk ehedem das obere hus? - Ein Beitrag zum Rudolstädter Burgenproblem

Sven Michael Klein
• Das thüringische Vogtland im Zeitalter des Wandels vom Mittelalter zur Neuzeit

Stefan Michel
• Das historische und theologische Umfeld des Greizer Kirchenbaus von 1803 bis 1805. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der theologischen Aufklärung in Greiz

Gustav Wolf
• Die jungen Brüder Friedrich und Ernst Förster im Spannungsfeld des gesellschaftlichen Auf- und Umbruchs während der Befreiungskriege und im Umfeld der Entwicklung des "Skatspieles" in der ehemals herzoglichen Residenzstadt Altenburg

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Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2017
E. Reinhold Verlag, 2016
ISBN-13: 978-3-95755-028-6

25 Jahre nach der Herausgabe des ersten Altenburger Geschichts- und Hauskalenders der Neuen Folge geht dieses Urgestein der altenburgischen Regionalliteratur in sein zweites Jahrhundertquartal seit der Wiederbelebung: Die neue Ausgabe für das Jahr 2017 trägt folgerichtig die Ordnungszahl 26 und beweist ein weiteres Mal, wieviel Potential in der Regionalgeschichte steckt, richtet aber gleichzeitig auch wieder den Blick weit über die altenburgischen Stadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinaus. Die Behandlung spezieller Aspekte aus dem 100 Jahre zurückliegenden Ersten Weltkrieg findet ihre Fortsetzung u.a. mit einem großen Artikel über den Kohlrübenwinter 1916/17, der die Menschen auch im Altenburger Land großen Hunger leiden ließ. Zugleich findet sich auf den Seiten der neuen Ausgabe aber auch eine auffällige Häufung von Geistesgrößen vergangener Jahrhunderte, die im und für das Altenburger Land gewirkt haben. Hans Wilhelm von Thümmel ist dort ebenso vertreten wie Hanns-Conon von der Gabelentz, Bernhard August von Lindenau oder Johann Friedrich Agricola, und das Titelbild zeigt eine weitere bedeutende, bisher aber außerhalb von Spezialistenkreisen wenig beachtete Persönlichkeit: Carl Friedrich Waitz (1774–1848) war Hofbeamter in Altenburg und zugleich Botaniker von Weltrang, zudem in zahllosen kulturellen und naturwissenschaftlichen Kontexten aktiv. Sein Schaffen wurde jüngst von Hartmut Baade in der Schriftenreihe des Naturkundemuseums Mauritianum ausführlich gewürdigt, was wiederum im Kalender seinen Niederschlag findet, sowohl in zwei Beiträgen als auch wie erwähnt im Titelbild, einem Ölgemälde von Ludwig Doell, das Waitz mit seinen geliebten Pflanzen zeigt.

In bewährter Weise enthält auch der neue Kalenderjahrgang noch zahlreiche andere interessante Beiträge aus Historie, Naturkunde und Kultur sowie Nachrufe auf bedeutende Persönlichkeiten. Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und ein umfangreicher Statistikteil runden das Werk ab.

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Klaus Hofmann (Herausgeber), Franziska Engemann (Mitwirkende), Marlene Hofmann (Mitwirkende), Sabine Hofmann (Mitwirkende), Doris Schilling (Mitwirkende), Christiane Nienhold (Mitwirkende), Matthias Schütze (Mitwirkende), Udo Hopf (Mitwirkende), Gustav Wolf (Mitwirkende)
Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister
Lindenau-Museum, Altenburg und Posterstein, 168 Seiten, 2016
ISBN 978-3-86104-136-8

In der bewegten Zeit zwischen Französischer Revolution, Herrschaft Napoleons und Wiener Kongress stieg Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) am Hof der ernestinischen Herzöge von Sachsen-Gotha und Altenburg vom Pagen zum Minister auf. Als Gesandter verbrachte er über ein Jahr in Paris.
In seinen 57 Dienstjahren leistete Thümmel Großes für das Herzogtum, darunter die Vermessung und Kartierung des Altenburger Landesteils. Das von Thümmel in Auftrag gegebene Kartenwerk 1813 wird ausführlich vorgestellt.
Inspiriert von seiner Liebe zu aufklärerisch geprägten Landschaftsgärten und Architektur, verhalf Thümmel den neuen Gärten hierzulande zum Durchbruch. Er zählte zu den Gästen am Musenhof Löbichau der Herzogin von Kurland.
Als außergewöhnliche Grabstätte wählte sich der Minister die 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz.
Die Thümmelschen Karten sind diesem Buch auf auf DVD beigelegt.

Dr. Hartmut Baade
Mauritiana 29 – Carl Friedrich Waitz (1774-1848), ein Gelehrter aus der mitteldeutschen Residenzstadt Altenburg
Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg, 312 Seiten, 2016

Carl Friedrich Waitz, der in der Verwaltung des Herzogtums Sachsen-Altenburg als Jurist und Kameralist tätig war, verbrachte nahezu sein gesamtes Leben abseits der Wissenschaftszentren in der mitteldeutschen Residenzstadt Altenburg. Er fand zu Lebzeiten als Botaniker und Pomologe internationale Beachtung. Von seinen literarischen Aktivitäten zeugt sein zweibändiges Werk „Romanzen und Balladen der Deutschen“. Auf das gesellschaftliche Leben seiner Heimatstadt nahm er als führender Vertreter der Altenburger Freimaurerloge „Archimedes zu den drei Reissbretern“ sowie als Mitglied mehrerer naturwissenschaftlicher und literarisch-geselliger Vereine wesentlichen Einfluss. Im Interesse des Allgemeinwohls und aller Bürger initiierte er die Gründung einer Sparkasse. So trug Carl Friedrich Waitz auf vielfältige Weise dazu bei, dass die kleine thüringische Residenzstadt Altenburg kurzzeitig wissenschaftlich-kulturell aufblühen konnte.

Das Heft kann im Mueseumsshop zu den regulären Öffnungszeiten oder per Email an info@mauritianum.de zuzüglich Versandkosten bestellt werden.

Rudolf Seyfarth; Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e. V. (Herausgeber)
Geschichte der Stadt Schmölln in Thüringen
Verlagsgruppe Kamprad, Reprint, 250 Seiten, 2016
ISBN 978-3-95755-025-5

Anläßlich der 950-jährigen ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Schmölln in Thüringen, hat sich der Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e. V. entschieden, dieses 1938 erschienene Buch zur Geschichte Schmöllns wieder aufzulegen. Die Auflage ist auf 500 Stück limitiert.

Gustav Wolf (Herausgeber, Mitwirkende), Dorit Bieber (Mitwirkende), Felix Friedrich (Mitwirkende), Klaus Hofmann (Mitwirkende), Sabine Hofmann (Mitwirkende), Klaus-Jürgen Kamprad (Mitwirkende), Andreas Klöppel (Mitwirkende), Herbert Köhler (Mitwirkende), Bernd Schneider (Mitwirkende), Günter Schneider (Mitwirkende), Reinald Ziegler (Mitwirkende) 
950 Jahre Schmölln
E. Reinhold Verlag, 164 Seiten, 2016
ISBN 978-3-95755-024-8

Reich bebildertes Buch über interessante geschichtliche und kulturelle Aspekte der Stadt – von der Ersterwähnung über die Mühlen, die Orgeln, die Schul-, Finanz- und Wirtschaftsgeschichte bis zur allerjüngsten Vergangenheit.

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Uta Künzl für das Residenzschloss Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseum (Herausgeber);
Klaus Hofmann für das Museum Burg Posterstein (Herausgeber)
Der Portraitmaler FRIEDRICH MASCHER
Eine Altenburger Kulturgeschichte in Bildern
Altenburg und Posterstein, 95 Seiten, 2016


Vor über einhundert Jahren fand man im Luckaer Forst einen bewusstlosen älteren Wanderer, der nach wenigen Tagen Krankheit im Altenburger Krankenhaus verstarb.

Bei dem auf diese mysteriöse Art aus dem Leben geschiedenen handelte es sich um den Maler Friedrich Mascher (1815-1880). Der reisende Portraitzeichner hatte sich besonders bei den wohlhabenden Bauern im Altenburger Land einen Namen gemacht. Er unterhielt kein eigenes Atelier, sondern ging zu Fuß von Hof zu Hof und malte seine Kunden direkt vor Ort.

Bevorzugt stellte er die stolzen Bäuerinnen und Bauern, im Altenburgischen "Marsche" und "Malcher" genannt, in ihrer traditionellen Tracht vor leuchtend blauem Himmel dar. Sein Werk gilt als wichtiges Zeugnis Altenburger Kulturgeschichte.

Das hiervorgelegte Buch gibt nicht nur einen aktualisierten Forschungsstand zum Leben und Werk Friedrich Maschers, sondern setzt sein Schaffen in Beziehung zur zeitgenössischen Altenburger Kunstszene und beschreibt die Lebensweise und Kultur der Altenburger Bauern im 19. Jahrhundert.

Dabei wird letztlich auch deutlich, dass der so häufig als "Bauernmaler" betitelte Mascher bei weitem nicht nur Bauern portraitierte.

Dr. Heinz Wießner
Die Dörfer Ponitz und Schönhain im Pleissengrund
Ein siedlungsgeschichtlicher Überblick
Steffen Sell Heimat-Verlag, 78 Seiten, 2015

Dr. Heinz Wießner, ehemaliger Direktor des Thür. Staatsarchives Altenburg, legte mit der kleinen, aber inhaltschweren siedlungsgeschichtlichen Studie zur heutigen Gemeinde Ponitz einen neuen Markstein zu deren Erforschung vor. Die 78 Seiten umfassende Abhandlung, mit einer mehrfarbigen Kartenbeilage auf Grundlage der Thümmelkarte von 1813, erschien kurz vor dem Jahreswechsel und ist jeden an der Geschichte des Altenburger Landes interessierten und darüber hinaus unbedingt zu empfehlen.

Heimatverein des Bornaer Landes e. V.
Heimatblätter - Beiträge aus dem Altenburger und Bornaer Land (Heft 16)

Heimat ist für uns alle ein Sehnsuchtsort, ganz gleich, ob wir uns dort, wo wir leben, zu Hause oder fremd fühlen. Zunehmend verbindet sich das Wort Heimat allerdings für immer mehr Menschen mit Verlusterfahrungen. Das betrifft selbst solche Personen, die ihre Herkunftsregion gar nicht verlassen mussten. Übrigens ist das kein Phänomen der jüngsten Zeit. Unbehaglich wurde es für unsere sächsischen Vorfahren bereits zur Zeit der preußischen Invasion im 18. Jahrhundert. Helmut Hentschel hat dafür zahlreiche Belege bei den alten Ortschronisten gefunden und für uns aufgeschrieben. Dieses Heft enthält den ersten Teil seiner umfangreichen Ausarbeitungen.


Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2016
E. Reinhold Verlag, 2015
ISBN-13: 978-3-95755-018-7

Die Zahl 25 spielte in der jüngeren Vergangenheit des öfteren eine große Rolle, jährten sich doch die friedliche Revolution in der DDR sowie die deutsche Wiedervereinigung 2014 bzw. 2015 jeweils zum 25. Mal. Ohne diese Ereignisse wäre auch eine weitere Konnotation der 25 nicht denkbar gewesen: Die erstmalige Herausgabe eines Altenburger Geschichts- und Hauskalenders seit der kriegsbedingten Einstellung 1941 fand im Herbst 1991 statt. Das liegt zwar noch nicht 25 Jahre zurück, aber da der erste Hauskalender der neuen Folge, derjenige für das Jahr 1992, ja nicht die Ordnungszahl 0, sondern die Ordnungszahl 1 trägt, ist der aktuell erschienene Jahrgang 2016 somit der 25. in neuer Folge. Das „Silberjubiläum“ findet auch in der Farbgestaltung des Einbandes seinen Widerhall.

Besagter Einband macht mit seiner Motivwahl aber auch deutlich, daß der Hauskalender noch lange nicht zum alten Eisen gehört, sondern immer wieder für eine Überraschung gut ist. Er zeigt nämlich das Bild „Heilige Familie mit dem Stille gebietenden Johannesknaben (Madonna del Silenzio)“, das sich unter der Inventarnummer 314 in der Sammlung des Lindenau-Museums Altenburg befindet. Dieses Bild wurde über die Jahrhunderte hinweg verschiedensten Künstlern zugeschrieben, darunter auch Michelangelo. Der Kunstwissenschaftler Dr. Tobias Ertel konnte nun eine Zuweisung an den im 16. Jahrhundert gleichermaßen als Maler wie als Architekt bekannt gewordenen Pellegrino Tibaldi vornehmen und ordnet das Werk in dessen Frühphase ein.

Die spannende Geschichte, wie dieses Bild von Rom über u.a. Paris, Brüssel, London und Gotha schließlich nach Altenburg gelangte, ist ebenso im Kalender nachzulesen wie zahlreiche andere interessante Beiträge aus Historie, Naturkunde und Kultur sowie Nachrufe auf bedeutende Persönlichkeiten. Das 950jährige Ersterwähnungsjubiläum Schmöllns ist ebenso Thema wie die Laubengänge der Stadt Altenburg, die Rotbauchunke an den Haselbacher Teichen oder der Erste Weltkrieg und dessen Auswirkungen auf das Altenburger Land, die gleich in vier Beiträgen näher beleuchtet werden. In bewährter Weise runden Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und ein umfangreicher Statistikteil das Werk ab.

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Jürgen Pusch, Klaus-Jörg Barthel (………) und Wolfgang Heinrich
Die Botaniker Thüringens
Haussknechtia Beiheft 18
Thüringische Botanische Gesellschaft e. V., 932 Seiten, 2015

Das naturwissenschaftliche biografische Handbuch entstand unter Mitarbeit von Peter Rode, Werner Westhus und unserem Mitglied Dr. Hartmut Baade. Es enthält auf 932 Seiten eine Zusammenstellung von 581 Biografien mit umfassenden Literurangaben von Thüringer Botanikern des 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart (davon 207 Lebende Personen). Darunter befinden sich 30 aus dem Altenburger Land und wiederum 7 GAGO Mitglieder wie Ernst Amende (1853-1940), Wilhelm Ruhland (1899-1988), Ernst Kirste (1872-1955), Franz Thierfelder (1886-1968), Walter Rabold (1903-1984), Albert Schultze (1850-1920) und das Gründungsmitglied Gotthold Friedrich Winkler (1777-1842).

Klaus Hofmann, Herausgeber
Salongeschichten
Paris-Löbichau-Wien
Museum Burg Posterstein, 119 Seiten, 2015
ISBN-13: 978-3-86104-094-1

Von der Muse geküsst: Illustrierte Gäste im Salon der Herzogin von Kurland

Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Löbichau – nur zwei Kilometer von Posterstein entfernt gelegen – zusammen mit Schloss Tannenfeld zu einem Zentrum des geistig-kulturellen Lebens in Deutschland. Der Musenhof der Herzogin Anna Dorothea von Kurland (1761–1821) in Löbichau gehörte zu den bekanntesten seiner Art. Einflussreiche Staatsmänner, Dichter, Künstler, Bürgerliche und Adlige zählten zu den regelmäßigen Besuchern.

Im Jahr 2014 konnte das Museum Burg Posterstein über eine Landesförderung und mit Unterstützung der Bürgerstiftung Altenburger Land eine einmalige Sammlung von Portraitzeichnungen der 1819/1820 in Löbichau anwesenden Gäste ankaufen.

Die 47 aquarellierten Zeichnungen fertigte bis auf eine der Maler Ernst Welker (1784/88–1857) an. Die Sammlung aus dem Besitz von Emilie von Binzer (1801–1891) wird hier erstmals publiziert und die dargestellten Personen portraitiert und in den historischen Kontext gestellt.

Die von Ernst Welker portraitierten Löbichauer Gäste gehören alle zum engeren Umfeld der Herzogin von Kurland. Die historischen Persönlichkeiten treten als Fabelwesen auf. Meist wählte der Künstler eine Tiergestalt aus, deren Kopf er durch ein Porträt der entsprechenden Person ersetzte.

Weitere Informationen, insbesondere zur Sonderausstellung auf Burg Posterstein, erhalten Sie auf der Homepage des Museums.

Dorit Bieber und Manfred Franke
Ortschronik von Kleinstechau
Gemeinde Löbichau, 148 Seiten, 2015

Nachdem im Juni 2013 die Ortschronik von Drosen und Ingramsdorf erschien, beschreiben Dorit Bieber und Manfred Franke in der jetzt aufgelegten Chronik Kleinstechau.

Anlass war nicht, wie die Autoren schrieben, ein rundes Jubiläum oder besonderes Fest, sondern die Geschichtsbegeisterung und die Hoffnung auf viele regionalgeschichtlich interessierte Leser. Diese Begeisterung zeigt sich in der Sorgfalt, mit welcher auch diese Chronik erarbeitet wurde. Beginnend mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes und der Besiedlung, werden unter anderem die Einwohner, Handwerk sowie Landwirtschaft beschrieben. Darüber hinaus die Verbindungen zum Löbichauer Rittergut, welche nicht nur von Eintracht geprägt waren. Auch die sogenannte Heerfahrtswagenkasse von Löbichau, die auch über Kriegszeiten hinaus bestand, wird in die nähere Betrachtung der Ortsgeschichte gerückt. Schließlich stellen die Autoren in der Wohnstättenchronik jedes Haus in Wort und Bild mit seiner Geschichte dar. Man kann nur erahnen, welche Mühe und Fleiß die Recherche der Daten erforderte. Die Chronik ist gewiss eine Bereicherung für jeden regionalgeschichtlichen Interessierten.

Die in einer Auflage von 150 Stück erschienene Chronik ist bei der Gemeinde Löbichau zum Preis von 16 € erhältlich.
Renate Reinhold & Alexander Vogel
Otto Pech, Leben und Werk

Im neugegründeten Altenburger–Traditions-Verlag von Alexander Vogel erschien kurz vor Weihnachten 2014 eine umfassende Betrachtung des bekannten Künstlers und „Skat“ Malers Otto Pech (Pix) aus der Hand der Autoren Renate Reinhold und Alexander Vogel. Man wünscht dem jungen Verlag noch viele so eindrucksvolle und interessante Buchveröffentlichungen.

Weitere Informationen und wo das Buch erhältlich ist finden Sie unter www.otto-pech.de.

Dr. Siegmar Theil
Chronik Pähnitz - Geschichte und Geschichten eines kleinen Dorfes über mehr als 800 Jahre
Eigenverlag, 435 Seiten, 2014
z. Zt. leider vergriffen

Dr. Siegmar Theil legte eine beispielgebende Ortschronik mit unzähligen Tabellen, Fotos und historischen Karten bzw. Grundstücksübersichten vor, die ihres Gleichen sucht. Diese ursprünglich als Häuserbuch angelegte Dorfgeschichte setzt hohe Maßstäbe für alle nachfolgenden Forscher und Heimatfreunde und stellt einen würdigen Markstein dar in der methodischen- quellenkritischen Herangehensweise an eine klassische Dorfgeschichte. 

Dorit Bieber
Vom Löbichauer Beizapfen zum beliebten Landgasthof
Eigenverlag, 32 Seiten, 2014

Bereits im Frühjahr 2014 veröffentlichte Dorit Bieber in der Osterländer Volkszeitung einen mehrteiligen Beitrag zur Geschichte des Löbichauer Landgasthofes. In dem nunmehr erschienenen Heft wurden diese Beiträge zusammengefasst und mit zahlreichen Bildern ergänzt. Die kleine Chronik ist im Landgasthof erhältlich.

Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2015
E. Reinhold Verlag, 2014
ISBN-13: 978-3-95755-004-0

Der Altenburger Geschichts- und Hauskalender, das beliebte Jahrbuch für das Altenburger Land, zeichnet sich seit jeher durch die Vielfalt seiner Beiträge aus, sowohl in rein quantitativer als auch in thematischer und zeitlicher Sicht. Die Ausgabe 2015, der bereits 24. Jahrgang in neuer Folge, bildet hier keine Ausnahme. In gewohnt kompetenter Weise werfen beispielsweise die im Auftrag des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie im Kreisgebiet tätigen Archäologen einen Blick in weit zurückliegende Zeiten, nämlich bis in die Jungsteinzeit, in welche die jüngst entdeckten Siedlungen in Mockern und Nitzschka zu datieren sind. Am anderen Ende der Betrachtung steht nicht einmal "nur" die Gegenwart, sondern der Architekt Horst Rolle wirft sogar einen Blick in die Zukunft, nämlich auf städtebauliche Probleme, Lösungsansätze und Chancen im Altenburg des 21. Jahrhunderts. Die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren erleben auch im neuen Hauskalender wieder Betrachtungen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. Zwei große Artikelserien finden im Jahrgang 2015 ihren Abschluss: der Dreiteiler über die Pflege der Werke Richard Wagners in Altenburg aus der Feder von Frieder Krause und der Siebenteiler von Rainer Bauch zur Geschichte des Altenburger Alpenvereins. Primärforschung ist nicht nur in diesen beiden Serien, sondern auch in vielen anderen Bereichen ein Kennzeichen des Hauskalenders, und so finden wieder zahlreiche heute fast oder völlig unbekannte Aspekte der Regionalgeschichte den Weg ans Licht. Wenig im Fokus der Öffentlichkeit, obwohl zuweilen problemlos sichtbar, sind auch die Inschriften und Gemälde an den Prospekten der Orgeln in den Altenburger Kirchen, mit denen sich Felix Friedrich näher beschäftigt, und die prächtige Kartusche über dem Spieltisch der 1739 eingeweihten Trost-Orgel in der Altenburger Schlosskirche ziert denn auch den Einband des Hauskalenders 2015, der in bewährter Weise neben weiteren interessanten Beiträgen aus Historie, Naturkunde und Kultur sowie Nachrufen auf bedeutende Persönlichkeiten auch Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und einen umfangreichen Statistikteil enthält.

Heimatverein des Bornaer Landes e. V.
Heimatblätter - Beiträge aus dem Altenburger und Bornaer Land (Heft 15)
Heimatverein des Bornaer Landes e. V. (Herausgeber), 104 Seiten, 2014

Inhalt:
Eberhard Arzt - Das Siedelunternehmen Wibrecht II. im Merseburger Bannforst; Dietmar Schäfer - Seit Jahrunderten bewährt - die Lehmbauweise; Hartmut Rössler - Geschichte der Ziegelherstellung im Leipziger Raum; Andreas Klöppel - Das Schmiedehandwerk im Altenburger Land; Dieter Salamon - Die alte Schmiede in Thräna;
Gustav Wolf - Die historische Entwicklung der Schmiede Thräna; Andreas Klöppel - Die Käsekiste an der Thränaer Schmiede; Prof. Dr. Fritz Hönsch - Die Grube "Margaretha" in Espenhain und ihr Bergdirektor Hermann Eugen Müller; Tylo Peter - Salz - einst in Geithain auf hohem Stand; Festschrift 800 Jahre Stadt Groitzsch; Publikationen - Fundgrube für den Heimatforscher

Holger Meutzner

Die Bauern von Breesen 1413-2013

Eigenverlag, 601 Seiten, 2013


Sieger der Kategorie Ortsgeschichte beim Wettbewerb um den mitteldeutschen Historikerpreis „Ur-Krostitzer Jahresring 2013“

„In seinem Manuskript von über 500 Seiten plus 80 Seiten Erläuterungen, Quellen- und Literaturnachweisen hat Holger Meutzner die Geschichte eines kleinen Dorfes anhand von 4 Hofbesitzerfamilien akribisch unter Auswertung einer Vielzahl handschriftlicher Quellen nachgezeichnet. Dabei geht es zwar vordergründig um Familiengeschichte, aber die Anlage der Arbeit macht sie zugleich zu einer umfassend begründeten Agrar-, Kultur- und Sozialgeschichte im Altenburger Land. Das Werk vermittelt ein eindrucksvolles Bild vom bäuerlichen Dasein und ist durch die kaum messbare Vielzahl der einzelnen Angaben eine Fundgrube für weitere agrargeschichtliche Arbeiten, die künftige Forschungen nicht ignorieren können. Holger Meutzner hat damit höchste Maßstäbe gesetzt, die schwer zu übertreffen sein werden.“

14.01.2014 Prof. Manfred Straube, Juryvorsitzender

Klaus Hofmann, Sabine Hofmann, Gustav Wolf, Andreas Klöppel, Hans-Jürgen Ketzer

Napoleon im Zerrspiegel zeitgenössicher Karikaturen - 200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig

Museum Burg Posterstein, Hofmann, Klaus (Herausgeber), Lindenau-Museum, 2013

ISBN-10: 3861040980, ISBN-13: 978-3861040989


Die Völkerschlacht bei Leipzig bildete den Wendepunkt in der Auseinandersetzung mit Napoleon und leitete dessen Fall, der schon in Russland begonnen hatt, in der letzten Konsequenz ein.

Die öffentliche Haltung gegen Napoleon spiegelt sich nicht zuletzt in Karikaturen wider, die in der Zeit unmittelbar nach der Niederlage entstanden und mittels Reproduktionsgraphik verbreitet wurden.

Für die Herausgeber dieses Bandes ist es eine Freude, 45 Karikaturen aus der Sammlung der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha vorzustellen zu dürfen. Kann man doch die Reaktion der zeigenössischen Puplizisten auf die in Leipzig statt gefundene Zeitenwende sowie due facettenreiche Geschichte vom Aufstieg und Fall Napoleons sehr anschaulich verfolgen.

Darüber hinaus bieten im vorliegenden Buch die Forschungsergebnisse verschiedener Autoren einen Überblick über die Ereignisse des Jahres 1813.

Schließlich waren sowohl die Region um Altenburg und Borna, als der Kreis um die Herzogin von Kurland sehr direkt von dem in Leipzig stattgefundenen Kriegsgeschehen betroffen.


Dorit Bieber, Manfred Franke
Ortschronik von Drosen und Ingramsdorf
Gemeinde Löbichau, 2013

"Es war einmal... und es sind immer noch 2 kleine Dörfer im Ostthüringischen: Drosen und Ingramsdorf".
Diese Chronik beschreibt in Wort und Bild die Geschichte der beiden Orte von Anbeginn bis Dato. Von der Einwohnerzählung im Jahre 1580, den Auswirkungen der Kriege über die Flurbezeichnungen und Umwelt werden auch rechtliche Auseinandersetzungen und Criminalia betrachtet. Insbesondere aber die Geschichte und Geschichten der Häuser der Orte.

Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2014
E. Reinhold Verlag, 2013

ISBN-13: 978-3-937940-97-7

Kluge Köpfe haben errechnet, daß in den letzten 3000 Jahren gerade mal in 15 Jahren kein Krieg irgendwo auf der Erde geherrscht habe, soweit das heute noch feststellbar ist. Auch das Altenburger Land blieb von solchen Ereignissen direkt oder indirekt nicht verschont. Im Jahrgang 2014 des Altenburger Geschichts- und Hauskalenders finden sich gleich mehrere Beiträge, die das kriegerische Geschehen aufarbeiten - das der napoleonischen Feldzüge vor 200 Jahren, den vor 100 Jahren ausgebrochenen Ersten Weltkrieg, aber beispielsweise auch eine einzigartige Randerscheinung früherer Kriege: die Heerfahrtswagenkasse zu Löbichau, aus der sich dann eine Art Frühform einer landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft entwickelte. Zwei andere Schwergewichte der altenburgischen Regionalgeschichte haben in den letzten Monaten interessante Neuigkeiten preisgegeben, die in diesem Hauskalender ausführlich behandelt werden. Zum einen geistert seit fast 200 Jahren die Brommesche Tarockgesellschaft als Spielvereinigung der Skaterfinder durch die Literatur, aber niemand konnte etwas Genaueres zu dieser Gesellschaft sagen. Mit akribischer Recherche gelang es Gustav Wolf, Licht ins Dunkel um diese Gesellschaft zu bringen und ihren originalen Spielort nachzuweisen. Zum anderen sind in den Roten Spitzen, Altenburgs Wahrzeichen, sehr wertvolle mittelalterliche Wandmalereien entdeckt worden, mit denen sich der Bonner Kunstgeschichtsprofessor Harald Wolter von dem Knesebeck ausführlich beschäftigt. Eines der Bilder, wenn auch in bearbeiteter Form, ziert folgerichtig den Einband des Hauskalenders 2014, der in bewährter Weise neben weiteren interessanten Beiträgen aus Historie, Naturkunde und Kultur sowie Nachrufen auf bedeutende Persönlichkeiten auch Rückblicke auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate und einen umfangreichen Statistikteil enthält.

Jörg Petermann

Das Mühltal zwischen Weißenborn und Kursdorf

Eigenverlag, 2013


Mitten im thüringischen Holzland, zwischen den Dörfern Weißenborn und Kursdorf, schlängelt sich der Rauda entlang das malerisch gelegene Mühltal. Mit seinen gastronomisch betriebenen Mühlen und vielfältigen Wandermöglichkeiten ist es ein beliebtes Ausflugziel der Region.

Erstmals liegt nun ein Buch vor, das uns quer durch die Jahrhunderte der turbulenten Geschichte des Mühltals, seiner Mühlen und seiner Persönlichkeiten führt. Mit zahlreichen Bildern, wissenswerten Hintergrundinformationen und amüsanten Anekdoten erfreut dieses Büchlein nicht nur Heimatfreunde sondern auch Wandergäste aus nah und fern.


Christian Klau, Andreas Klöppel, Gustav Wolf, Bärbel Berkholz, Gabriele Prechtl, Knut Kreuch (Vorwort) 

Die Altenburger Bauerntracht

Altenburger Bauernhöfe e.V. (Herausgeber), Verein zur Förderung und Entwicklung des Altenburger Landes (FEAL) e.V. (Herausgeber), E. Reinhold Verlag, 2012

ISBN-10: 3937940863, ISBN-13: 978-3937940861


Die Altenburger Bauerntracht war einst eine der bekanntesten Trachten Deutschlands und soll es auch wieder werden. Die Wiedererweckung dieser Tracht hat sogar schon vor der Wiedervereinigung, zunächst im folkloristischen Bereich, begonnen. Heute sieht man Altenburger Trachten in den Heimatvereinen, beim Altenburger Folkloreensemble und im Altenburger Bauernhöfe e.V. Mit diesem Buch liegt ein Standardwerk zur Altenburger Bauerntracht vor. Neben einer historischen Einführung zur geschichtlichen Entwicklung der Altenburger Bauern und ihrer Trachten enthält es eine detailgenaue Beschreibung der Altenburger Tracht des ausgehenden 19. Jahrhunderts und ihrer verschiedenen Garnituren für unterschiedliche Anlässe. Ergänzt wird die Veröffentlichung u.a. durch die Darstellung der Entwicklungslinien seit dem 17. Jahrhundert, mehrere Kapitel über das Bauernreiten und ein umfangreiches Literaturverzeichnis. Die Erfahrungen der Mitglieder des Altenburger Bauernhöfe e.V. im regelmäßigen Tragen der Trachten und umfangreiche Studien an vielen verbliebenen originalen Trachtenteilen bilden neben einer Sammlung von Originaltrachten und umfangreicher Literaturforschung die Grundlagen für die Abhandlung. Die reiche Bebilderung, darunter viele bisher selten oder noch nie publizierte Bilder, macht das Buch zu einem Schmuckstück.


Jens Hild

Rautenkranz und rote Rose

Thüringisches Staatsarchiv Altenburg, Sax Verlag, 128 Seiten, 2010

ISBN-13: 978-3-86729-075-3


In »Rautenkranz und rote Rose« gelangen die Hoheitszeichen des  Herzogtums und Freistaates Sachsen-Altenburg in einer geschichtlichen  Tiefe und kompakten Überschau zur Darstellung, wie sie bislang kein  früherer deutscher Kleinstaat erfahren hat. Dank umfangreicher  Literatur- und Archivstudien, letztere konzentriert auf das Thüringische  Staatsarchiv Altenburg, vermag der Verfasser eine wahre Fundgrube an  Fakten zu bieten für diejenigen, die sich intensiv mit Wappen-, Siegel-  und Flaggenkunde befassen, und zugleich interessierten Laien die  historischen Hilfswissenschaften transparent zu machen. Er beschreibt  und erläutert das große, mittlere und kleine Staatswappen, die Siegel  der Herzöge, staatlichen Behörden und Institutionen, die Landesfarben  sowie die Herzogsflaggen.
Die Publikation erscheint in der Reihe der Veröffentlichungen des Thüringischen Staatsarchivs Altenburg.


Werner und Enrico Neunübel

Die Chronik von Reichstädt in Thüringen

Eigenverlag, Druck und Herstellung Steffen Sell Heimatverlag Altenburg, 131 Seiten, 2006


Mit diesem Buch geben Ihnen Werner (†) und Enrico Neunübel einen Einblick in die Geschichte des Ortes Reichstädt in Thüringen. Es werden von der urkundlichen Ersterwähnung 1256 bis zum Jahr 2005 geschichtliche Daten und Ereignisse erwähnt. Ferner wird die Geschichte der Reichstädter Kirche in einer kurzen Abhandlung dargestellt. Auf 15 Seiten werden historische Fotos und Bilder gezeigt.


Auszug:

1633
Joseph Genßereuffer wird als Lehrer und Kirchendiener in Reichstädt genannt. Von ihm stammt ein, von Chronisten über jene Zeit viel zitierter Bericht, welcher in eindringlicher Weise die Geschehnisse des Krieges und dessen Auswirkungen auf die Einwohner schildert.
„So sei er, in den 15 Jahren, von den Soldaten, zu unterschiedlichen Malen also nackt und blos auspolieret worden, das er salva reverentia (mit Verlaub) nicht einen Faden weder am Leibe, noch an Betten behalten, sondern wie ein armes Vieh sich auf dem Stroh behelfen also liegen müssen. Auch viel Gefahr ausgestanden, wenn er zum Öfteren mit dem Kelch und Kirchengerät nachher Schmölln, wie auch nachher Großenstein müssen fliehen.“

1737
In der Nacht zwischen dem 24. und 25. Februar war ein Dieb so verwegen, das er eine Leiter an das Kammerfenster des Herrn Pfarrer, der allernächst schlief, gelegt hat, das Selbe aufschob und ein Kopfkissen, welches am Fußende des Bettes lag, hinausziehen wollte. Da dieser aber aufwachte, musste der Dieb unverrichteter Sache abziehen. In der Eile hatte dieser sein Panaschier – Rohr (Gewehr) an einem Zaunpfahl hängen lassen, welches dem Gericht übergeben wurde. Der Dieb jedoch entging seiner Strafe.



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